Diese fruchtig-süßen Marillenknödel mit Erdäpfelteig (Kartoffelteig) benötigen nur wenig Zucker und Butter. Tipps, damit der Teig perfekt gelingt, findet ihr hier im Beitrag, denn mit einem selbstgemachten Erdäpfelteig sind sie ein Hit!
Marillenknödeln sind meine absoluten Lieblinge. Die Knödel lassen sich variieren und schmecken auch mit anderem Obst köstlich, beispielsweise mit Zwetschgen oder Erdbeeren. Sie eignen sich auch perfekt zum Einfrieren – für eine sommerliche Mehlspeise mitten im Winter.
Topfenteig oder Erdäpfelteig für Marillenknödel?
Fruchtknödeln wie Marillenknödel können aus verschiedenen Teigen zubereitet werden. Traditionell werden oft Topfenteig und Erdäpfelteig verwendet. In Österreich sagen wir ja Erdäpfel zu Kartoffeln. Meinem Gefühl nach werden Marillenknödeln etwas öfter mit Topfenteig zubereitet. Topfen und Marillen sind eben eine sehr stimmige Kombination.
Einen Erdäpfelteig finde ich aber ebenso köstlich in Kombination mit Früchten, ob für Marillen- oder süß-säuerlichen Zwetschgenknödeln. Und wenn man bereits gekochte Kartoffeln vom Vortag übrig hat, geht die Zubereitung des Kartoffelteigs mindestens genauso schnell.
Mein Erdäpfelteig ist relativ flaumig und luftig im Vergleich zu den klassischen Fruchtknödel-Teigen, die man beispielsweise in den Gasthäusern serviert bekommt. Denn die sind oft ziemlich fest in der Konsistenz, ja fast ein bisschen speckig.
Haupt- und Nachspeise
Als leidenschaftliche Mehlspeisenliebhaberin esse ich Marillenknödel (oder Topfennockerl, Palatschinken, Zwetschgenknödel, Heidelbeernocken, …) übrigens meistens nicht als Nachspeise, sondern sehr oft als süße Hauptspeise.
Die Marillenknödel enthalten nur sehr wenig Zucker – wenn man es genau nimmt, nur 2 EL in den Butterbröseln. Und auch bei der Buttermenge bin ich im Vergleich zu anderen traditionellen Knödelteigrezepten sehr zurückhaltend. Als Mittagessen sind sie daher durchaus vertretbar.
So, wie macht man ihn nun, den Erdäpfelteig für die Knödeln? Folgend einige Tipps.
Tipps für luftigen Erdäpfelteig
Mehlige Kartoffeln:
Für Erdäpfelteig sind mehligkochende Kartoffeln die erste Wahl. Sie enthalten mehr Stärke im Vergleich zu festkochenden (speckigen) Sorten. Mehlige Kartoffeln sind nach dem Kochen trocken, locker und besonders weich: Ideal für diesen Teig!
Ich habe diese Knödel zwar auch schon mit Erfolg mit vorwiegend festkochenden Sorten gemacht, trotzdem werden sie mit mehligen Kartoffeln deutlich besser. Da festkochende Sorten feuchter sind, ist bei Bedarf etwas mehr Mehl notwendig, was sie eine Spur „speckiger“ macht.
Griffiges Mehl:
Griffiges Mehl ist gröber vermahlen als glattes und nimmt die Flüssigkeit langsamer auf. Es eignet sich daher für Teige, die quellen müssen. Man kann den Erdäpfelteig nach dem Kneten 15 Minuten rasten lassen, dann nehmen die Mehlpartikel die Flüssigkeit auf und er lässt er sich leichter verarbeiten.
Noch luftiger wird der Kartoffelteig, wenn man einige Löffel des Mehls durch Weizengrieß (Weichweizen) ersetzt, so wie im Rezept unten.
Geringe Mehlmenge:
Nicht zu viel Mehl in den Teig geben, sonst wird der Erdäpfelteig fest. Ist der Teig klebrig, bemehlt man lieber die Arbeitsfläche großzügig beim Ausrollen.
Kartoffeln auskühlen lassen:
Die Kartoffeln heiß bzw. warm durch die Kartoffelpresse drücken (oder reiben), da dies am leichtesten geht, und dann vor dem weiteren Verarbeiten auf einem Brett ausgebreitet auskühlen lassen. Werden die Kartoffeln heiß im Teig verarbeitet, wird der Teig klebrig.
Es lassen sich auch Kartoffeln vom Vortag verwenden.
Wenig kneten:
Den Teig nur kurz kneten. Zu langes Kneten macht den Erdäpfelteig zäh und klebrig. Deshalb die Zutaten zu Beginn mit einer Gabel vermengen und danach nur so viel wie unbedingt nötig kneten.
Schritt für Schritt Rezept für Marillenknödel
Die Kartoffeln 25-30 Minuten kochen, bis sie gar sind. Kurz ausdampfen lassen, schälen und noch heiß/warm durch die Kartoffelpresse drücken oder fein reiben (ich verwende immer die Breitseite der Vierkantreibe mit den feinen Löchern). Genau arbeiten, denn kleine Kartoffelstücke machen das Formen des Teiges später schwieriger. Die geriebenen Kartoffeln auf einem Brett ausbreiten und abkühlen lassen.
Die abgekühlten, geriebenen Kartoffeln in eine große Schüssel geben. Gleichmäßig Salz und zerlassene Butter darauf verteilen. Mehl und Grieß zugeben und mit einer Gabel einrühren, bis das Mehl mit den Kartoffeln vermengt ist. Das Ei mit der Gabel einarbeiten.
Die Zutaten kurz zu einem klebrigen Teig kneten. Den Teig so wenig wie möglich kneten, sonst wird er zäh und fest. Zugedeckt beiseite stellen (eine Rastzeit tut ihm gut). Währenddessen gesalzenes Wasser zum Kochen bringen.
Die Marillen waschen, abtropfen lassen bzw. abtrocknen und nach Belieben entkernen. Man kann sie ganz lassen (mit Kern), entkernen oder mit Zucker füllen – siehe Tipp dazu in der Rezeptbox ganz unten.
Damit sie beim Entkernen möglichst im Ganzen bleiben, mit einem Kochlöffelstiel auf die Seite mit dem Stielansatz drücken, bis sich der Kern auf der anderen Seite herausschiebt. Alternativ mit einem Messer oben oder seitlich aufschlitzen und entkernen. Die Marillen nach Belieben mit einem kleinen Stück Würfelzucker füllen oder ungezuckert verwenden.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dicken Rolle formen und in 10 Portionen teilen. Bei großen Marillen nur 8 oder 9 Knödel machen.
Jedes Teigstück rund- und flachdrücken, die Marillen nach Belieben mit Zucker füllen und mit dem Teig umhüllen. Die Naht gut verschließen. Die Ränder sollten dabei nicht zu mehlig sein, sonst hält der Teig schlecht zusammen. In diesem Fall mit etwas Wasser befeuchten.
Beim Formen der Knödel darauf achten keine Luft einzuschließen, sonst schwimmen die Knödel gleich zu Beginn an der Oberfläche und platzen leichter auf. Die geformten Knödel kann man auch einfrieren, siehe Tipp in der Rezeptbox unten.
Die Knödel in einen großen Topf mit siedendem, gesalzenem Wasser legen. Die Knödel für 12-15 Minuten kochen – dabei soll das Wasser sieden aber nicht wallend kochen. Gegen Ende der Kochzeit sollen die Knödel an die Oberfläche steigen. Nach einigen Minuten Kochzeit die Knödel bei Bedarf mit einem Löffel vom Topfboden lösen, falls sie ankleben. Danach in Butterbröseln wälzen und ev. mit Staubzucker bestreuen. Guten Appetit!
Weitere Marillen-Rezepte
Marillen gehören zu meinen Lieblingsfrüchten. Daher gibt es hier schon einige Marillenrezepte auf dem Blog. Mehr Marillen-Rezepte vom Kern bis zur Frucht:
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Flaumige Marillenknödel mit Erdäpfelteig
Zutaten
Marillenknödel:
- 500 g mehlige Kartoffeln (Püreekartoffeln)
- 10 reife Marillen/Aprikosen (siehe Tipp)
- Optional: 10 kleine Würfelzuckerstücke + 1 EL Amaretto zum Füllen der Marillen (siehe Tipp)
- 125 g griffiges Mehl (W 480 oder Type 405, ersatzweise glattes Mehl od. Universalmehl)
- 35 g feiner Weizengrieß (Weichweizengrieß) (ersatzweise Mehl)
- 1/3 TL Salz
- 15 g zerlassene Butter (ca. 2 EL)
- 1 Ei (M)
Butterbrösel:
- 40 g Butter
- 100 g feine Semmelbröseln (siehe Tipp Butter-Nuss-Bröseln)
- 30 g feiner Kristallzucker (ca. 2 leicht geh. EL)
- 1/4 TL gemahlener Zimt
- Staubzucker zum Bestreuen (optional)
Zubereitung
Kartoffeln kochen und reiben:
- Die Kartoffeln 25-30 Minuten kochen, bis sie gar sind. Kurz ausdampfen lassen, schälen und noch heiß/warm durch die Kartoffelpresse drücken oder fein reiben (ich verwende immer die Breitseite der Vierkantreibe mit den feinen Löchern). Genau arbeiten, denn kleine Kartoffelstücke machen das Formen des Teiges später schwieriger. Die geriebenen Kartoffeln auf einem Brett ausbreiten und abkühlen lassen.
Marillen vorbereiten:
- Inzwischen die Marillen waschen, abtropfen lassen bzw. abtrocknen und nach Belieben entkernen (siehe Tipp). Damit sie beim Entkernen möglichst im Ganzen bleiben, mit einem Kochlöffelstiel auf die Seite mit dem Stielansatz drücken, bis sich der Kern auf der anderen Seite herausschiebt. Alternativ mit einem Messer oben oder seitlich aufschlitzen und entkernen. Die Marillen erst später mit Zucker füllen, sonst zergeht der Zucker.
Teig zubereiten:
- Die abgekühlten, geriebenen Kartoffeln in eine große Schüssel geben. Gleichmäßig Salz und zerlassene Butter darauf verteilen. Mehl und Grieß zugeben und mit einer Gabel einrühren, bis das Mehl mit den Kartoffeln vermengt ist. Das Ei mit der Gabel einarbeiten.
- Die Zutaten kurz zu einem klebrigen Teig kneten. Den Teig so wenig wie möglich kneten, sonst wird er zäh und fest. Zugedeckt mindestens 10 Minuten beiseite stellen. Währenddessen gesalzenes Wasser zum Kochen bringen.
- Optional: Die entkernten Marillen mit einem kleinen Stück Würfelzucker füllen (siehe Tipp). Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen.
Knödel formen:
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dicken Rolle formen und in 10 Portionen teilen. Bei großen Marillen nur 8 oder 9 Knödel machen.
- Jedes Teigstück rund- und flachdrücken, die Marillen nach Belieben mit Zucker füllen und mit dem Teig umhüllen. Die Naht gut verschließen. Die Ränder sollten dabei nicht zu mehlig sein, sonst hält der Teig schlecht zusammen. In diesem Fall mit etwas Wasser befeuchten. Beim Formen der Knödel darauf achten keine Luft einzuschließen, sonst schwimmen die Knödel gleich zu Beginn an der Oberfläche und platzen leichter auf. Die geformten Knödel kann man auch einfrieren, siehe Tipp unten.
Knödel kochen:
- Die Knödel in einen großen Topf mit siedendem, gesalzenem Wasser legen. Die Knödel für 12-15 Minuten kochen – dabei soll das Wasser sieden aber nicht wallend kochen. Nach einigen Minuten Kochzeit die Knödel bei Bedarf mit einem Löffel vom Topfboden lösen, falls sie ankleben. Gegen Ende der Kochzeit sollen die Knödel an die Oberfläche steigen. In der Zwischenzeit die Butterbrösel zubereiten.
Butterbrösel machen:
- Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Semmelbrösel zugeben und bei mittlerer Hitze einige Minuten unter Rühren anrösten, bis sie etwas dunkler sind und gut zu riechen beginnen.
- Zucker und Zimt einrühren. Die Pfanne von der heißen Platte nehmen und beiseite stellen. Nicht auf die Nachhitze vergessen und umrühren, sonst können die Brösel anbrennen.
Knödel in Butterbrösel wälzen:
- Knödel mit einem Lochschöpfer aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in die Pfanne mit den Bröseln setzen. Die Knödel darin wälzen. Wer möchte, kann sie noch mit Staubzucker bestreuen.
Tipps
Man kann die Knödel mit Marillen samt Stein füllen (sehr einfach, da leichter mit Teig zu umhüllen und mit reifen Marillen süß genug). Auch entkernte Marillen, oder entkernte und mit Zucker gefüllte Marillen eignen sich als Füllung. Für meine Spezial-Version verwende ich Marillen mit kleinen Würfelzuckerstücken, die mit etwas Amaretto getränkt sind. Wer keinen Würfelzucker zu Hause hat, kann die Marillen auch mit einem Teelöffel Kristallzucker füllen (dann mit dem Messer oben oder seitlich einritzen und nicht mit Löffelstiel entkernen). Den (Würfel-)Zucker erst kurz vor dem Umhüllen mit Teig in die Marille geben, da er sich sonst auflöst und der klebrige Sirup auf Teig und Händen das Knödelformen schwierig macht. Butter-Nuss-Bröseln:
Die Marillenknödel schmecken auch hervorragend mit Butter-Nuss Bröseln. Dafür 50 g der Semmelbröseln mit geriebenen Wal- oder Haselnüssen ersetzen. Einfrieren:
Die geformten, ungekochten Knödel auf einem Blech oder Brett, das mit Backpapier ausgelegt ist, mit etwas Abstand zueinander einige Stunden vorfrieren. Erst danach (am besten portionsweise) in Gefrierbeutel füllen. So klebt nichts zusammen. Die tiefgefrorenen Knödel wie im Rezept oben beschrieben kochen. Die Kochzeit verlängert sich um einige Minuten.
Heute ausprobiert: diese marillenknödel sind herrlich. Ich bin normalerweise keine begnadete knödelköchin, aber die sind mir wirklich super gelungen. Danke für das Rezept.
Liebe Margi,
Super! Das freut mich sehr zu hören. Marillenknödel sind meine Lieblinge :) Danke für deine Rückmeldung und die Bewertung!
Ursula
Hab heute Marillenknödel gemacht, die super gelungen sind, dank deinem Rezept und den guten Tipps!
Den restlichen Teig hab ich für Mohnnudeln verwendet. Vielen Dank fürs tolle Rezept 👍🤗
Liebe Ingrid,
Freut mich zu hören, dass die Marillenknödel gut gelungen sind. Liegt mehr an der Köchin als am Rezept ;-) Ja, der Teig ist super für Gnocchi, Schupfnudeln, Mohnnudeln etc. Ich mach auch immer gleich doppelte Menge. Danke für die Rückmeldung und liebe Grüße, Ursula
Liebe Ursula,
Vielen Dank für die wunderbaren Rezepte! So kann ich meinen Kindern auch in USA traditionelle Gebäcke machen, die wir aus der Heimat kennen. Hast du vielleicht auch ein Rezept für Apfelkuchen?
Liebe Grüße
Hallo Yue,
Freut mich sehr!
Die einzigen Rezepte, die in Richtung Apfelkuchen gehen hier auf dem Blog sind:
– Apfelstrudel https://www.tasteoftravel.at/apfelstrudel-mit-gezogenem-strudelteig/
– Apfelmuffins https://www.tasteoftravel.at/saftige-apfelmuffins/ und
– Apple Pie https://www.tasteoftravel.at/american-apple-pie/
Welche Art von Apfelkuchen würdest du denn suchen? So etwas wie Apfelschlangerl oder einen Rührteigkuchen?
LG, Ursula
Habe die marillenknödel am Wochenende ausprobiert. Leider noch nicht mit Ö. Marillen. Sie sind wunderbar gelungen. Wird es im Sommer noch öfter bei ins geben. Mit Zwetschken kann man sie auch füllen oder?
Schöne Grüße Mariella
Liebe Mariella,
Schön, dass dir die Marillenknödeln schmecken. Bald sind sie da, die österreichischen Marillen :) Ich kann es auch kaum erwarten. @Zwetschgen: Ja genau, kannst du auch mit Zwetschgen füllen. Rezept gibt es hier: https://www.tasteoftravel.at/zwetschgenknoedel/
LG, Ursula
Hallo Ursula,
ich möchte gern dein Rezept ausprobieren und habe eine Frage zum Weizengrieß.
Leider kann ich bei uns im Supermarkt nur Hartweizengrieß oder Weichweizengrieß finden.
Welche Sorte kannst du für deine Knödel-Rezepte empfehlen?
Über deine Rückmeldung würde ich mich riesig freuen und wünsche dir eine schöne Sommerzeit.
Liebe Grüße Kati
Liebe Kati,
Auf meinem Grieß steht klugerweise nur „Weizengrieß“ drauf …. ich habe jetzt ein bisschen recherchiert, es ist Weichweizengrieß. Habe es auch im Rezept ergänzt. Dann wünsche ich dir gutes Gelingen für die Knödel und lass mich wissen, falls du weitere Fragen hast.
LG, Ursula
Ich habe hauptsächlich nur Dinkel- und Weizenvollkornmehl daheim. Hast du Erfahrungen wie der Erdäpfelteig mit diesen Mehlen wird?
Liebe Patricia,
Leider habe bei diesem Rezept nur mit Weizenmehl Erfahrung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Teig etwas fest wird, wenn man ausschließlich Vollkornmehle verwendet. Wenn möglich nur einen Teil Vollkorn verwenden.
LG, Ursula
Ich habe zum Glück noch etwas griffiges Weizenmehl gefunden. Beim nächsten Mal möchte ich es aber wirklich gern mit Vollkornmehl versuchen. Ich werde berichten wie sie geworden sind.
Ja bitte, ich freue mich über deinen Erfahrungsbericht! LG, Ursula