Diese fruchtig-süßen Marillenknödel mit Erdäpfelteig (Kartoffelteig) benötigen nur wenig Zucker und Butter. Ein Klassiker der österreichischen Küche, der als Haupt- oder Nachspeise schmeckt.
Optional: 10 kleine Würfelzuckerstücke + 1 EL Amaretto zum Füllen der Marillen(siehe Tipp)
125ggriffiges Mehl(W 480 oder Type 405, ersatzweise glattes Mehl od. Universalmehl)
35gfeiner Weizengrieß(ersatzweise Mehl)
1/3TLSalz
15gzerlassene Butter(ca. 2 EL)
1Ei (M)
Butterbrösel:
40gButter
100gfeine Semmelbröseln(siehe Tipp Butter-Nuss-Bröseln)
30gfeiner Kristallzucker(ca. 2 leicht geh. EL)
1/4TLgemahlener Zimt
Staubzucker zum Bestreuen(optional)
Zubereitung
Kartoffeln kochen und reiben:
Die Kartoffeln 25-30 Minuten kochen, bis sie gar sind. Kurz ausdampfen lassen, schälen und noch heiß/warm durch die Kartoffelpresse drücken oder fein reiben (ich verwende immer die Breitseite der Vierkantreibe mit den feinen Löchern). Genau arbeiten, denn kleine Kartoffelstücke machen das Formen des Teiges später schwieriger. Die geriebenen Kartoffeln auf einem Brett ausbreiten und abkühlen lassen.
Marillen vorbereiten:
Inzwischen die Marillen waschen, abtropfen lassen bzw. abtrocknen und nach Belieben entkernen (siehe Tipp). Damit sie beim Entkernen möglichst im Ganzen bleiben, mit einem Kochlöffelstiel auf die Seite mit dem Stielansatz drücken, bis sich der Kern auf der anderen Seite herausschiebt. Alternativ mit einem Messer oben oder seitlich aufschlitzen und entkernen. Die Marillen erst später mit Zucker füllen, sonst zergeht der Zucker.
Teig zubereiten:
Die abgekühlten, geriebenen Kartoffeln in eine große Schüssel geben. Gleichmäßig Salz und zerlassene Butter darauf verteilen. Mehl und Grieß zugeben und mit einer Gabel einrühren, bis das Mehl mit den Kartoffeln vermengt ist. Das Ei mit der Gabel einarbeiten.
Die Zutaten kurz zu einem klebrigen Teig kneten. Den Teig so wenig wie möglich kneten, sonst wird er zäh und fest. Zugedeckt mindestens 10 Minuten beiseite stellen. Währenddessen gesalzenes Wasser zum Kochen bringen.
Optional: Die entkernten Marillen mit einem kleinen Stück Würfelzucker füllen (siehe Tipp). Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen.
Knödel formen:
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dicken Rolle formen und in 10 Portionen teilen. Bei großen Marillen nur 8 oder 9 Knödel machen.
Jedes Teigstück rund- und flachdrücken, die Marillen nach Belieben mit Zucker füllen und mit dem Teig umhüllen. Die Naht gut verschließen. Die Ränder sollten dabei nicht zu mehlig sein, sonst hält der Teig schlecht zusammen. In diesem Fall mit etwas Wasser befeuchten. Beim Formen der Knödel darauf achten keine Luft einzuschließen, sonst schwimmen die Knödel gleich zu Beginn an der Oberfläche und platzen leichter auf. Die geformten Knödel kann man auch einfrieren, siehe Tipp unten.
Knödel kochen:
Die Knödel in einen großen Topf mit siedendem, gesalzenem Wasser legen. Die Knödel für 12-15 Minuten kochen – dabei soll das Wasser sieden aber nicht wallend kochen. Nach einigen Minuten Kochzeit die Knödel bei Bedarf mit einem Löffel vom Topfboden lösen, falls sie ankleben. Gegen Ende der Kochzeit sollen die Knödel an die Oberfläche steigen. In der Zwischenzeit die Butterbrösel zubereiten.
Butterbrösel machen:
Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Semmelbrösel zugeben und bei mittlerer Hitze einige Minuten unter Rühren anrösten, bis sie etwas dunkler sind und gut zu riechen beginnen.
Zucker und Zimt einrühren. Die Pfanne von der heißen Platte nehmen und beiseite stellen. Nicht auf die Nachhitze vergessen und umrühren, sonst können die Brösel anbrennen.
Knödel in Butterbrösel wälzen:
Knödel mit einem Lochschöpfer aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in die Pfanne mit den Bröseln setzen. Die Knödel darin wälzen. Wer möchte, kann sie noch mit Staubzucker bestreuen.
Tipps
Marillen: Ich bevorzuge für Marillenknödel kleine, gut gereifte Marillen, da sie in der kurzen Kochzeit schneller erhitzt und schön weich werden. Hier habe ich relativ kleine Marillen mit je 30-35 g verwendet und 10 Knödel daraus gemacht.Marillen samt Kern, entkernt, oder gefüllt: Man kann die Knödel mit Marillen samt Stein füllen (sehr einfach, da leichter mit Teig zu umhüllen und mit reifen Marillen süß genug). Auch entkernte Marillen, oder entkernte und mit Zucker gefüllte Marillen eignen sich als Füllung. Für meine Spezial-Version verwende ich Marillen mit kleinen Würfelzuckerstücken, die mit etwas Amaretto getränkt sind.Wer keinen Würfelzucker zu Hause hat, kann die Marillen auch mit einem Teelöffel Kristallzucker füllen (dann mit dem Messer oben oder seitlich einritzen und nicht mit Löffelstiel entkernen). Den (Würfel-)Zucker erst kurz vor dem Umhüllen mit Teig in die Marille geben, da er sich sonst auflöst und der klebrige Sirup auf Teig und Händen das Knödelformen schwierig macht.Butter-Nuss-Bröseln: Die Marillenknödel schmecken auch hervorragend mit Butter-Nuss Bröseln. Dafür 50 g der Semmelbröseln mit geriebenen Wal- oder Haselnüssen ersetzen.Einfrieren: Die geformten, ungekochten Knödel auf einem Blech oder Brett, das mit Backpapier ausgelegt ist, mit etwas Abstand zueinander einige Stunden vorfrieren. Erst danach (am besten portionsweise) in Gefrierbeutel füllen. So klebt nichts zusammen. Die tiefgefrorenen Knödel wie im Rezept oben beschrieben kochen. Die Kochzeit verlängert sich um einige Minuten.