Lorighittas, die ringförmige Pastasorte aus Sardinien, wird traditionell zu Allerheiligen gemacht. Der Teig könnte nicht einfacher zu machen sein, das Formen benötigt ein bisschen Übung.
Lorighittas – ich fand diese Pasta einfach zu bezaubernd, um sie nicht auszuprobieren. Gesagt getan!
Was sind Lorighittas?
Diese ringförmig gezwirbelte Pastaform kommt aus Sardinien – nur dort wird sie traditionell gemacht. Und auch das nicht auf der gesamten Insel, sondern in der Region um die Stadt Morgongiori. Dort wird diese spezielle Nudelform seit Jahrhunderten von Hand hergestellt.
Traditionell wurden Lorighittas für Allerheiligen am 1. November zubereitet, meist begleitet von einer Tomatensauce, oft mit Hühnerfleisch. Mittlerweile findet man Lorighittas aber das ganze Jahr über mit unterschiedlichen Saucen. Auch einige (gehobene) Restaurants bieten die handgefertigte Pasta mittlerweile wieder an. Vielleicht trägt auch das jährliche Lorighittas Fest in Morgongiori dazu bei, dass die fast schon vergessene Pastasorte wieder bekannter wird.
Ich habe noch die letzten, richtig schön reifen Cocktailtomaten der Saison genutzt und damit eine einfache Kirschtomatensauce für die Lorighittas zubereitet.
Wie werden Lorighittas gemacht?
Für den Pastateig werden nur 3 Zutaten benötigt: Wasser, Salz und Hartweizenmehl (Durum). Ich verwende hier in Österreich das gängige Weizenmehl W700, das dem protein- und glutenreichen Original nahe kommt.
Der Teig wird lange geknetet und dann mit den Händen zu sehr dünnen Strängen mit 2-3 mm ausgerollt. Es wird immer nur ein kleines Stück vom Teig auf einmal ausgerollt, damit dieser nicht austrocknet. Der restliche Teig wird bis zur Verwendung möglichst luftdicht verpackt.
Die dünnen Teigstränge werden zweimal um 3 Finger gewickelt (bei größeren Fingern nur um 2) und dann ineinander verzwirbelt. Die daraus enstehenden „geflochtenen“ Ringe werden getrocknet – traditionell auf großen, flachen Körben und dann gekocht. Bei mir durften die Lorighittas auf einem Holzbrett antrocknen, bevor sie dann im gesalzenen Wasser gekocht wurden.
Eine kleine Warnung vorab: Lorighittas zu formen ist mehr Arbeit als gedacht. Zudem braucht es ein bisschen Übung, um sie richtig schön zu formen. Ich darf sicherlich noch etwas üben. Da ich schon einige Male Manti gemacht habe (gefüllte, super kleine türkische Teigtaschen), unter anderem für mein Taste of Travel Kochbuch, hatte ich erwartet, dass auch Lorighittas zeitintensiv sein würden. Ich war dann aber doch über das Ausmaß überrascht und für mehr als 2 Portionen hat die Geduld bei mir nicht gereicht (wir haben zu zweit 45 Minuten geformt, ja wir waren nicht die schnellsten).
Über das Rezept bin ich bei den grandiosen Pasta Grannies gestolpert: Hier findet ihr ein Video von Cesaria, die Lorighittas macht (große Empfehlung!). Bei Mateo Zielonka sieht man das Formen der Lorighittas etwas besser.
Lorighittas mit Tomatensauce
Für den Nudelteig, in einer Schüssel das Salz unter Rühren im warmen Wasser auflösen. Das Mehl einrühren und alles von Hand oder in einer Küchenmaschine mit Knethaken in ca. 10 Min. zu einem glatten, festen Teig kneten. Den Teig bei Zimmertemperatur zugedeckt mind. 15 Min. ruhen lassen (ich gebe ihn in eine Rührschüssel mit Deckel). Inzwischen kann man schon die Sauce zubereiten.
Für die Tomatensauce die Tomaten halbieren und den Knoblauch fein hacken. Die Zwiebel klein würfeln und in einer Pfanne mit Olivenöl bei mittlerer Hitze in ca. 5 Min. golden anbraten. Den Knoblauch für 1 Minute mitbraten, dann die Tomaten, 5 EL Wasser und 1 Prise Salz einrühren.
Die Sauce ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten weich sind, dann die Basilikumblätter einrühren. Die Sauce mit Salz abschmecken und beiseite stellen, bis die Pasta fertig ist, dann kurz aufwärmen.
Nun gehts weiter mit den Lorighittas. Den Teig in kleinen Stücken entnehmen und den Rest gut abdecken, damit er nicht austrocknet. Den Teig zu einem 2-3 mm dünnen Strang mit ca. 18 cm Länge formen und diesen 2x um 3 Finger wickeln (oder bei großen Fingern nur 2 Finger). Das Ende abzwicken und die zwei Ringe ineinander zwirbeln, indem man eine Seite eindreht und die andere festhält. –> so wie in diesem Video
Die fertigen Lorighittas auf ein Holzschneidebrett (ev. ganz leicht bemehlen) oder Geschirrtuch legen, damit sie etwas antrocknen.
Wenn alle Lorighittas geformt sind, einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen und die Pasta 3-5 Minuten darin köcheln lassen. Gleichzeitig die Tomatensauce erwärmen – bei Bedarf mit ein paar Löffeln Pasta-Kochwasser verdünnen.
Die gekochten Lorighittas in die Pfanne mit der Tomatensauce geben und beides vermengen.
Mit Basilikum und nach Belieben mit Parmesan servieren. Gutes Gelingen!
Weitere italienische Rezepte
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Lorighittas – Pasta aus Sardinien
Zutaten
Pastateig:
- 100 g warmes Wasser
- 1/4 TL Salz
- 180 g Weizenmehl (W700, Deutschland Type 550, original italienisch: Hartweizenmehl/Durum)
Tomatensauce:
- 250 g Cocktailtomaten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 sehr kleine Zwiebel (40 g)
- 2 EL Olivenöl
- Salz
- 20-30 Basilikumblätter
- Parmesan zum Servieren (optional, für vegan weglassen)
Zubereitung
Pastateig zubereiten:
- In einer Schüssel das Salz unter Rühren im warmen Wasser auflösen. Das Mehl einrühren und alles von Hand oder in einer Küchenmaschine mit Knethaken in ca. 10 Min. zu einem glatten, festen Teig kneten. Den Teig bei Zimmertemperatur zugedeckt mind. 15 Min. ruhen lassen (ich gebe ihn in eine Rührschüssel mit Deckel).
Tomatensauce:
- Inzwischen für die Sauce die Tomaten halbieren und den Knoblauch fein hacken. Die Zwiebel klein würfeln und in einer Pfanne mit Olivenöl bei mittlerer Hitze in ca. 5 Min. golden anbraten. Den Knoblauch für 1 Minute mitbraten, dann die Tomaten, 5 EL Wasser und 1 Prise Salz einrühren.
- Die Sauce ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten weich sind. Am Ende die Basilikumblätter einrühren. Die Sauce mit Salz abschmecken und beiseite stellen, bis die Pasta fertig ist, dann kurz aufwärmen.
Lorighittas formen und kochen:
- Den Teig in kleinen Stücken entnehmen und den Rest gut abdecken, damit er nicht austrocknet. Den Teig zu einem 2-3 mm dünnen Strang mit ca. 18 cm Länge formen und diesen 2x um 3 Finger wickeln (oder bei großen Fingern nur 2 Finger). Das Ende abzwicken und die zwei Ringe ineinander zwirbeln, indem man eine Seite eindreht und die andere festhält. –> siehe Video hier
- Die fertigen Lorighittas auf ein sehr, sehr leicht bemehltes Holzschneidebrett oder Geschirrtuch legen, damit sie etwas antrocknen. Wenn alle Lorighittas geformt sind, einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen und die Pasta 3-5 Minuten darin köcheln lassen. Gleichzeitig die Tomatensauce erwärmen – bei Bedarf mit ein paar Löffeln Pasta-Kochwasser verdünnen.
- Die gekochten Lorighittas in die Pfanne mit der Tomatensauce geben und beides vermengen. Mit Basilikum und nach Belieben mit Parmesan servieren.
Oh, die sehen ja süß aus. Ich werde sie ausprobieren 😃
Liebe Elli,
super! Am besten mit jemandem gemeinsam machen – dann vergeht die Zeit schneller :)
Lg, Ursula