Porridge Grundrezept – Warmer Haferbrei

24. Mai 2024

Ein Porridge Grundrezept, das sich beliebig ergänzen lässt. Der cremige, warme Haferbrei ist ein schnell gemachter Frühstücksklassiker. Die Grundzutaten sind Haferflocken, Wasser oder (Pflanzen-)Milch und eine Prise Salz. Zucker ist optional.

Porridge mit Äpfeln

Porridge, Haferbrei, Oatmeal – wie man es auch immer nennen mag – gehört bei vielen zum Frühstück dazu, und das im Winter wie im Sommer. Der ursprünglich aus Schottland stammende Haferbrei steht bei mir aber nicht nur in der Früh auf dem Tisch, sondern ist auch ein angenehmes Abendessen, wenn’s nicht unbedingt pikant sein muss.

Wie viel Haferflocken pro Portion?

Ich verwende für eine mittlere Frühstücksportion 45 g Haferflocken. Für eine etwas kleinere Portion nehme ich 35 g Haferflocken – zum Beispiel wenn noch ein großer Fruchtanteil dazukommt, entweder direkt in das Porridge gerührt oder als Topping.

Haferflocken: Großblatt oder Kleinblatt?

Für Haferbrei kann beides verwendet werden: Großblatt Haferflocken oder Kleinblatt. Großblatt Haferflocken sind ganze, dünn ausgewalzte Haferkerne. Sie quellen langsamer, sind kernig und bissfest. Man muss sie daher etwas länger kochen, bis das Porridge cremig ist. Dafür geben sie dem fertigen Porridge mehr Struktur.

Grobe und feine Haferflocken
Links: Haferflocken Großblatt, rechts Kleinblatt

Kleinblatt, auch als Feinblatt oder zarte Haferflocken bezeichnet, sind zerkleinerte Haferflocken. Sie nehmen die Flüssigkeit schneller auf und das Porridge wird dadurch cremiger, behält aber auch hier noch eine gewisse Struktur – mein Favorit für Porridge.

Je feiner der Hafer zerkleinert ist, desto cremiger und breiiger wird das Porridge. Richtigen Brei erhält man zum Beispiel mit Instant- oder Schmelzflocken.

Milch oder Wasser?

Auch hier gilt: Beides funktioniert gut. Pflanzenmilch ist ebenso eine sehr gute Option. Ich habe am liebsten eine Mischung aus Milch und Wasser und verwende statt Kuhmilch sehr gerne Hafermilch Barista.

Verhältnis Haferflocken zu Flüssigkeit

Mit einer 1:2 Formel (1 Teil Haferflocken zu 2 Teilen Flüssigkeit nach Volumen) hat man für ein Porridge einen guten Richtwert. Auf eine Tasse Haferflocken kommen daher 2 Tassen Flüssigkeit wie Milch oder Wasser.

Haferflocken für Porridge einweichen?

Ich weiche Haferflocken für Porridge meist nicht ein, da ich spontan entscheide, was ich gerne zum Frühstück essen möchte. Ein Einweichen der Haferflocken wäre aber empfohlen, weil dadurch Mineralstoffe in den Haferflocken für den Körper besser verwertbar werden. Die Haferflocken dafür mindestens 30 Minuten oder gerne auch über Nacht einweichen.

Phytinsäure in Haferflocken

Der Hintergrund: Haferflocken (wie auch z.B. Nüsse, Hülsenfrüchte oder Vollkorngetreide) enthalten den Pflanzenstoff Phytinsäure. Diese bindet Mineralstoffe wie Zink, Magnesium oder Eisen, wodurch der Körper weniger davon aufnehmen kann.

Das Einweichen der Haferflocken neutralisiert die Phytinsäure zu einem gewissen Grad und verbessert dadurch die Aufnahme der Nährstoffe aus dem Hafer. Die Phytinsäure wird dabei mittels des ebenfalls in den Haferflocken enthaltenen Enzyms Phytase abgebaut.

Dieser Effekt wird übrigens nicht nur durch das Einweichen erzielt, sondern kann auch durch Fermentieren, etwa im Sauerteig, oder durch Keimen von Getreide oder Hülsenfrüchten erreicht werden. Auch ein Kochen reduziert den Phytinsäuregehalt, zerstört allerdings auch Nährstoffe. Die sogenannten Overnight Oats, also Haferflocken die über Nacht eingeweicht werden, und am nächsten Tag nicht gekocht, sondern kalt gegessen werden, wären demnach am gesündesten.

Phytinsäure ist aber nicht nur negativ als „Nährstoffaufnahme-Hemmer“ zu sehen, sondern hat durchaus auch positive Auswirkungen auf den Körper. Den Phytinsäuregehalt daher per se auf Null bringen zu wollen, ist ebenfalls zu hinterfragen. Dieses Thema ist sehr komplex und ausschweifend und eher Gegenstand einer Doktorarbeit als einem Blogartikel. Für Interessierte gibt es hier mehr Infos zum Thema.

Zusammenfassend würde ich sagen: Wer auf eine Extraportion Mineralstoffe aus den Haferflocken abzielt, sollte die Haferflocken einweichen und danach, wenn überhaupt, nur kurz kochen. Ein Porridge enthält aber auch ohne Einweichen Nährstoffe und ist gesünder als die alternative Buttersemmel mit Marmelade.

Porridge-Toppings und Früchte

Porridge und Früchte gehen bei mir fast immer Hand in Hand. Nur selten esse ich den Haferbrei pur. Man kann die Früchte entweder direkt im Porridge mitkochen – Bananestücke oder einen geriebenen Apfel zum Beispiel, sie passen aber auch wunderbar frisch als Belag. Früchte machen das Porridge nicht nur interessanter, sondern süßen den Haferbrei auch gleichzeitig.

Cremiges Porridge mit Äpfeln.
Hauptsache cremig: Porridge mit Apfel und Zimt.

An kalten oder verregneten Tagen finde ich ein Apfel-Zimt Porridge super (Rezept unten). Im Sommer sind frische Früchte wie saftige Pfirsiche oder Heidelbeeren als Topping perfekt.

Süßen und salzen

Ein Porridge kann mit oder ohne Zucker gemacht werden. Ich mag Porridge nicht zu süß. Zum Süßen verwende ich gerne Ahornsiurp, eine mitgekochte Banane oder gewürfelte Datteln. Honig oder ganz normaler (brauner) Zucker können natürlich ebenfalls verwendet werden. Eine Prise Zimt schadet nie, überhaupt in Kombination mit Äpfeln. Und eine Prise Salz ist für mich Pflicht!

Rezept Porridge (mit Apfel)

Dieses Porridge kann mit oder ohne Äpfel gemacht werden. Für die Basis-Variante einfach den Apfel weglassen.

Zerkleinerter Apfel
Den Apfel klein Würfeln. Je feiner die Scheiben, desto schneller werden sie weich.

Wer sich für die Variante mit Apfel entscheidet: Dass Kerngehäuse entfernen und den Apfel in feine Stücke schneiden. Ich habe den Apfel geschält, man kann die Schale aber auch gerne dranlassen.

Apfelstücke in Pfanne
Die weich gedünsteten Äpfeln mit Ahornsirup süßen.

Die Apfelstücke mit etwas Wasser (bodenbedeckt) in eine Pfanne geben. Bei mittlerer bis hoher Hitze ca. 5-8 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind und das Wasser fast vollständig verdampft ist (es sollen noch ca. 2 EL Wasser in der Pfanne bleiben). 1 EL Ahornsirup dazugeben.

Apfelstücke in Pfanne
Weichgedünstete Äpfel.

Anschließend Zimt darüber streuen und durchrühren. Während die Äpfel dünsten, das Porridge machen. Ich rühre gegen Ende der Kochzeit gerne ca. 1/3 der gedünsteten Äpfel direkt unter das Porridge und verwende den Rest als Topping.

Porridge Grundrezept

Haferflocken und Milch in Topf
Wasser, Milch, Haferflocken und Salz kochen.

In einem kleinen Topf Milch, Wasser, Haferflocken, Ahornsiurp und Salz zum Kochen bringen.

Gekochtes Porridge im Topf
Das Porridge cremig einkochen lassen.

Das Porridge für ca. 5 Minuten unter ständigem Rühren schwach köcheln lassen, bis eine cremige Masse entsteht. Den Haferbrei je nach gewünschter Cremigkeit noch etwas länger einkochen lassen oder mit einen Schuss Flüssigkeit verdünnen.

Porridge im Topf
Gegen Ende der Kochzeit soll das Porridge schön cremig sein.

Optional für die Apfelvariante: Einen Teil der gedünsteten Zimt-Äpfel am Ende der Kochzeit einrühren.

Porridge mit Äpfeln

Porridge auf Schüsseln verteilen und nach Belieben mit Früchten belegen. Wer es gerne süßer, hat, kann noch etwas Ahornsirup darüberträufeln.

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Cremiges Porridge mit Apfel
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Porridge Grundrezept – Warmer Haferbrei

Ein Porridge Grundrezept, das sich beliebig ergänzen lässt. Der cremige, warme Haferbrei ist ein schnell gemachter Frühstücksklassiker. Wer lieber in Volumen misst: 90 g Haferflocken entsprechen einer fast ganz gefüllten Tasse mit 250 ml Fassungsvermögen, dazu kommen 2 Tassen Flüssigkeit.
Gesamtzeit7 Minuten
Ergibt: 2 Portionen

Zutaten

Porridge Grundrezept:

  • 250 ml (Pflanzen-)Milch (siehe Tipp)
  • 250 ml Wasser
  • 90 g feine Haferflocken (kleinblättrig)
  • 1 EL Ahorsirup (optional, Ersatz siehe Tipp)
  • 1/4 TL Salz

Apfelporridge:

  • 1 Apfel (ca. 170 g)
  • 1 EL Ahornsirup (ersatzweise Honig oder Zucker)
  • 1/3 TL Zimt
  • + Zutaten von Grundrezept

Zubereitung

Apfelporridge:

  • Einen Apfel schälen (man kann die Schale auch dran lassen), das Kerngehäuse entfernen und in feine Stücke schneiden.
  • Die Apfelstücke mit etwas Wasser (bodenbedeckt) in eine Pfanne geben. Bei mittlerer bis hoher Hitze ca. 5-8 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind und das Wasser fast vollständig verdampft ist (es sollen noch ca. 2 EL Wasser in der Pfanne bleiben).
  • 1 EL Ahornsirup dazugeben, dann Zimt darüber streuen und durchrühren. Während die Äpfel dünsten, das Porridge machen. Ich rühre gegen Ende der Kochzeit gerne ca. 1/3 der gedünsteten Äpfel direkt unter das Porridge und verwende den Rest als Topping.

Porridge Grundrezept:

  • In einem kleinen Topf Milch, Wasser, Haferflocken, Ahornsiurp und Salz zum Kochen bringen. Das Porridge für ca. 5 Minuten unter ständigem Rühren schwach köcheln lassen, bis eine cremige Masse entsteht.
  • Den Haferbrei je nach gewünschter Cremigkeit noch etwas länger einkochen lassen oder mit einen Schuss Flüssigkeit verdünnen.
  • Porridge auf Schüsseln verteilen und nach Belieben mit Früchten belegen. Wer es gerne süßer, hat, kann noch etwas Ahornsirup darüberträufeln.

Tipps

Milch: Das Porridge lässt sich mit Milch oder Wasser bzw. einer Mischung aus beidem, wie hier, zubereiten. Auch Pflanzenmilch eignet sich hervorragend – für ein veganes Porridge.
Ahornsirup/Süßen: Ahornsirup ist meine erste Wahl. Das Porridge kann aber auch mit Honig oder etwas (braunem) Zucker gesüßt werden. Ersatzweise bringen 1 gewürfelte Banane oder 4 klein gewürfelte Datteln eine natürliche Süße in den Haferbrei.

Porridge Grundrezept – Warmer Haferbrei zuletzt geändert: 24 Mai 2024 von Ursula

9 Gedanken zu „Porridge Grundrezept – Warmer Haferbrei

  1. Cornelia

    Liebe Ursula,

    Danke für das tolle Basisrezept. Funktioniert diese Mengenangabe auch bei Overnight Oats?

    Liebe Grüße
    Cornelia

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Cornelia,
      Für overnight oats verwende ich 1:1. Eine Portion ist ca. 1/2 Tasse Haferflocken (kleinblättrig) + 1/2 Tasse Flüssigkeit. Zugedeckt über Nach in den Kühlschrank und am nächsten Tag ev. noch mit einem Schuss Flüssigkeit verdünnen, falls sie zu fest sind. Normalerweise passt die Menge aber ziemlich genau. Ein Rezept dafür kommt irgendwann auch noch :)
      LG, Ursula

      Antworten
  2. Monika Paar

    Ich bin oft in Schottland, dort verwendet man für porridge traditionell sogenannte steelcut oats, die bei uns nur schwer erhältlich sind. Das ergibt ein ganz anderes Essvergnügen als mit unseren schon stark vorbehandelten Haferflocken.

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Monika,
      Stimmt! In den USA sind die Steel Cut Oats, also die grob geschnittenen Haferkörner, auch überall erhältlich. Bei uns ist die Auswahl leider oft auf gewälzte Groß- und Kleinblatt beschränkt. Die steelcut oats machen wirklich ein anderes Porridg! Manchmal findet man sie in Bio- oder Naturkostläden, bei Denn’s, oder DM unter der Bezeichnung Hafergrütze. Aber auch nicht immer. Danke dir für deinen Kommentar und liebe Grüße,
      Ursula

      Antworten
  3. Sonja

    4 Sterne
    So ähnlich mache ich das auch immer mal wieder, super Tipp mit den Tassen, so muss nichts gewogen werden. Geht definitiv wie Du sagst morgens und abends! Und auch super mit Milchreis. Ich koche Porridge bzw. Reis immer mit einer Prise Salz und Kardamom, die Äpfel mit bissl Reissirup und Zimt. Mehr Süße brauche ich nicht aber das kann ja jede:r selbst entscheiden. Fürs Porridge bevorzuge ich Hafermilch, für Milchreis Kuhmilch oder Kokosmilch – mit Magos wird’s dann richtig exotisch….aber mit den warmen Äpfeln ist es perfekt bei diesem Wetter (in Bayern regnet’s gerade permanent)…

    Danke auch von mir für deine tollen Rezepte, 10 Jahre schon! Super 😃

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    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Sonja,
      Hört sich alles sehr gut an! Mhhhh Kardamom! Ich verwende mittlerweile überwiegend Hafermilch, aber in manchen Gerichten – wie auch du sagst Milchreis zum Beispiel – passt sie nicht so gut. Auch Vanillepudding zum Beispiel.
      LG, Ursula

      Antworten
  4. B. Bernthaler

    5 Sterne
    Das liebe ich auch als Zwischenmahlzeit wenn mich Hunger (wieder mal) überkommt. Das Rezept ist simpel dass es schnell gemacht ist.

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