Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa – fertig in 2 Tagen

5. August 2020

Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa Rezept

Eine fruchtige Salsa, perfekt zum Dippen mit Tortilla-Chips, aber auch als Grillbeilage oder in Kombination mit Käse. Das Fermentieren dauert nur 2 Tage und das Rezept ist auch für Anfänger gut geeignet. Man benötigt kein spezielles Equipment, nur Gemüse, Obst und Salz. Die fertige Salsa hält einige Monate im Kühlschrank.

An alle, die gerne dippen: Diese fruchtige Salsa ist mein derzeit allerliebster Dip und ich hoffe, sie schmeckt euch ebenso gut wie mir. Dips, Salsas und Saucen mochte ich schon immer gerne. Aber seit meiner Zeit in den USA gehören Salsas zu den Stammgästen in meinem Kühlschrank.

Tomaten Pfirsich Salsa fermentiert Rezept

Durch das Fermentieren ist die Salsa lange haltbar.

Meine Lieblings-Salsa in Boston, aus dem Geschäft ums Eck, hatte eine leichte und raffinierte fruchtige Note. In Österreich gibt es leider was Salsas anbelangt häufig sehr wenig Auswahl. Die meisten Salsas fallen in die Rubrik „Tomatensugo“. Daher stelle ich euch heute eine richtig gute, fruchtige, rote Salsa vor – ganz einfach selbstgemacht.

 

Für mein Kochbuch Die Welt im Einmachglas habe ich eine fermentierte Tomatensalsa entwickelt, die einfach großartig schmeckt. Natürlich habe ich mit dem Rezept weiterexperimentiert, viele Kombinationen ausprobiert, und bin der Meinung, auch Früchte passen unheimlich gut in eine Salsa.

Fermentierte Tomaten Salsa Rezept fruchtig

Fermentierte Salsa für Anfänger

Wer jetzt denkt: „Ach, fermentieren, das ist nichts für mich“, bitte noch ein bisschen weiterlesen. Denn diese Salsa ist perfekt für alle, die noch nie im Leben etwas fermentiert haben oder gar nicht erst wissen, wovon ich spreche. Sie ist so einfach zu machen, dass jeder sie hinbekommt.

Tomaten Pfirsich Salsa Rezept fermentiert

Tomaten und Pfirsiche würfeln.

Einfaches Rezept fermentierte rote Salsa

Gewürfeltes Obst und Gemüse mit Salz vermengen.

Für diese schnelle Salsa schneidet man Obst und Gemüse klein, vermengt es mit Salz, füllt alles in Schraubgläser und lässt das Ganze bei Zimmertemperatur 2 Tage stehen. Dabei fermentiert die Salsa durch die Milchsäurebakterien, die auf Obst und Gemüse vorhanden sind. Gar nicht so kompliziert, oder?

Salsa fermentieren Rezept haltbar

Salsa in Gläser füllen und 2 Tage fermentieren lassen (bei Raumtemperatur stehen lassen).

Einfaches Rezept fermentierte Salsa haltbar

Die Milchsäuregärung lässt sich an Bläschen (Kohlensäure) und Druck im Glas erkennen. Oft trennen sich flüssige und feste Bestandteile (siehe Glas rechts).

Fermentierte Pfirsich Tomaten Salsa Rezept

So sieht die fertig fermentierte Salsa aus.

Vorteile fermentierte Salsa

Und wenn ihr euch jetzt fragt, wozu man diese Salsa überhaupt fermentiert und sie nicht frisch isst, hier die Vorteile von fermentierter Salsa:

 

  • Geschmack: Geschmacklich wird die Salsa durch das Fermentieren raffinierter und erhält dadurch einen ganz leicht säuerlichen Geschmack. Ob nur einen Hauch einer säuerlichen Note oder doch etwas mehr, liegt ganz bei euch. Mit der Fermentationsdauer lässt sich der Säuregrad je nach Vorliebe beeinflussen.
  • Haltbarkeit: Die Salsa hält durch das Fermentieren sehr lange – meist monatelang im Kühlschrank. Frische Salsa lässt sich maximal einige Tage aufbewahren.
  • Konsistenz: Die Dipp-Konsistenz wird durch den Fermentationsprozess perfekt. Je länger man die Salsa fermentieren lässt, desto mehr „zersetzen“ sich die Zutaten (hier im positiven Sinne) und werden zu einer homogeneren Sauce, bei der sich die Gemüse- und Fruchtstücke perfekt miteinander mischen.
  • Gesund: Im Gegensatz zu sonstigen Dips, die Zucker oder Fett enthalten (Hallo, mein liebster Käsedip), besteht diese Salsa nur aus Obst und Gemüse. Durch das Fermentieren enthält diese Salsa außerdem Probiotika, die der Darmgesundheit förderlich sind.
  • Beginner-freundlich: Diese Salsa ist ideal für Fermentier-Beginner zum Ausprobieren. Man benötigt kein spezielles Equipment und kann auch sehr kleine Mengen, wie ein kleines Glas, zubereiten. Einfach einmal zum Ausprobieren.

Fermentierte rote Salsa Rezept mit Tomaten und Pfirsich

Reife, qualitativ hochwertige Zutaten

Rezept für fermentierte Tomatensalsa

Reife Tomaten im Sommer machen die beste Salsa.

Für diese Salsa ist eine gute Qualität und ein perfekter Reifegrad der verwendeten Zutaten wichtig. Sie schmeckt nur halb so gut mit wässrig schmeckenden Tomaten außerhalb der Saison. Ich mache diese Salsa daher ausschließlich im Sommer, wenn Tomaten in Österreich Saison haben.

 

Am besten schmeckt die Salsa natürlich mit der Ernte der selbst gezogenen Stauden, aber auch Bio-Tomaten vom Markt oder aus dem Supermarkt sind eine gute Alternative. Das Gleiche gilt für das verwendete Steinobst. Pfirsiche, Marillen oder Nektarinen sollen schön reif, aber nicht überreif sein. Überreife Früchte lassen sich nur schwer würfelig schneiden (man zerdrückt sie leicht zu Mus) und folglich zersetzen sie sich vollständig während des Fermentiervorgangs.

 

Schnell fermentierte Tomaten Salsa Rezept

Fermentierte Salsa Verwendung

Wofür verwendet man fermentierte Salsa? Diese Salsa ist ein Allrounder: Sie passt als Beilage beim Grillen zu Kotelettes, Würstel oder Grillkäse oder auch zu einem Steak. Sie ist eine perfekte Ergänzung zu mexikanischen Gerichten wie Huevos RancherosBurritos oder Tacos. Die Salsa peppt Sandwiches und Grain Bowls auf, passt super zu Käse und taugt hervorragend als fruchtige Burgersauce. Am allerbesten finde ich diese Salsa aber in Kombination mit einfachen Tortilla Chips zum Dippen wie hier auf den Bildern.

 

Tipp: Wen das Thema Fermentieren, Einlegen, Haltbarmachen und generell Hausgemachtes (Milchprodukte und Backwaren), interessiert, findet viele weitere Rezepte in meinem Buch Die Welt im Einmachglas.

 

Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa

Ergibt ca. 400 ml

Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa

Rezept für eine fermentierte rote Salsa, in 2 Tagen essfertig und lange haltbar. Die Salsa schmeckt super zum Dippen mit Tortilla-Chips, aber auch als Grillbeilage oder in Kombination mit Käse.

Die Mengenangaben spielen hier eine untergeordnete Rolle, ich habe sie trotzdem in Klammer dazugestellt. Wer die Salsa gerne „tomatiger“ mag, verwendet einfach ein bisschen mehr Tomaten, wer sie lieber fruchtig hat, verwendet einen hohen Fruchtanteil wie hier im Rezept. Statt Pfirsichen lassen sich auch gut Nektarinen oder Marillen/Aprikosen verwenden. Die Früchte sollen reif, aber nicht überreif sein. Wer es gerne scharf mag, kann auch eine Chilischote dazugeben.

Rezept: Ursula | tasteoftravel.at

Zutaten

  • 2 Pfirsiche (215 g) (Ersatz siehe Einleitung)
  • 4-5 mittlere Tomaten (400 g)
  • 3 EL gehackte Zwiebel (30 g)
  • 1 EL Zitronensaft
  • Ca. 1/2 – 3/4 TL feines Salz
  • Optional aber empfohlen: 1 EL gehacktes Koriandergrün*

Zubereitung

  1. Tomaten halbieren, die Stielansätze entfernen und die Tomaten klein würfeln. Die Pfirsiche halbieren, entkernen und klein würfen. Die Zwiebel ebenfalls sehr fein würfeln.
  2. Tomaten und Pfirsiche (samt ausgetretenem Saft), Zwiebel, Zitronensaft und 1/2 TL Salz in einer Schüssel mit einem Löffel gut vermengen. Probieren und eventuell noch etwas nachsalzen. Die Salzmenge hängt hier rein vom persönlichen Geschmack ab.
  3. Die Frucht- und Gemüsestücke samt Flüssigkeit in zwei Gläser (je ca. 360-400 ml) aufteilen bzw. ein großes Glas verwenden und verschließen. Die Gläser nicht ganz voll machen.
  4. 2 Tage bei Raumtemperatur bei 20-25 °C stehen lassen (siehe Tipp) und jeden Tag einmal mit einem Löffel durchrühren und kosten.
  5. Sobald der Fermentationsprozess einsetzt, bildet sich Kohlensäure. Manchmal sieht man Bläschen aufsteigen, das Schraubglas zischt beim Öffnen bzw. oft prickelt oder schäumt die Salsa leicht beim Umrühren. Meist trennen sich auch die festen Bestandteile von den flüssigen und steigen aufgrund der Kohlensäure an die Oberfläche. All dies sind Anzeichen eines erfolgreichen Fermentationsprozesses.
  6. Schmeckt die Salsa noch nicht sauer genug, lässt man sie noch einen Tag länger stehen und probiert danach wieder.
  7. Sobald die Salsa geschmacklich passt, ist sie fertig. Jetzt rühre etwas gehacktes Koriandergrün ein und teile die Salsa auf mehrere kleinere Gläser auf (weil handlicher).
  8. Die Gläser im Kühlschrank lagern. Die fermentierte Salsa hält einige Wochen, oft sogar Monate, wird aber mit der Zeit saurer. Mir schmeckt sie am besten in den ersten 2 Wochen. Wer gerne eine etwas dickflüssige Salsa hat, verwendet am besten nur die Fruchtstücke, die sich oben im Glas absetzen (unten ist meist Wasser). Braucht man nicht das gesamte Glas auf, drückt man die Fruchtstücke mit einem sauberen Löffel in die Flüssigkeit, bevor man das Glas verschlossen zurück in den Kühlschrank stellt.
  9. Tipp zur Aufbewahrung: Die Gläser regelmäßig im Kühlschrank kontrollieren, da sich durch die entstehende Kohlensäure im Glas Druck aufbaut. Wenn sich der Deckel eines Glases aufwölbt (bei Schraubgläsern), diesen vorsichtig ganz leicht aufschrauben, bis das Gas entweicht, den Deckel dabei aber nicht vollständig abnehmen (siehe Tipp Kahmhefe). Kann das Gas nicht entweichen, könnte das Glas springen. Bei Gläsern mit Fermentier-Aufsatz und Bügelgläsern mit Gummidichtung kann das Gas durch die Gummidichtung auch ohne es zu öffnen entweichen. Die Salsa am besten über dem Spülbecken öffnen, da sie beim Öffnen durch die gebildete Kohlensäure oft überläuft. Viel Spaß beim Fermentieren!

Tipp

* Koriandergrün: Ich rühre das Koriandergrün immer erst nach dem Fermentieren (nach 2 Tagen) in die Salsa. So ist es richtig schön frisch. Man kann es aber auch gleich von Beginn an mitfermentieren.

Wie lange fermentieren?
Die Fermentationsdauer der Salsa hängt stark von der Raumtemperatur ab. 20-25 °C sind ideal. Ich mache diese Salsa nur im Sommer wenn die verwendeten Zutaten in Saison sind – fermentiere daher bei 24-25 °C für 2 Tage. Bei kühleren Temperaturen kann es etwas länger dauern, bis die Salsa aktiv wird bzw. bis sie angenehm säuerlich ist.

Weißer Film an der Oberfläche (Kahmhefe):
Es kann passieren, dass sich an der Oberfläche der Salsa eine weiße, dünne Schicht, die Kahmhefe heißt, absetzt. In diesem Fall: Die Schicht entfernen, umrühren und die Salsa von nun an 2x pro Tag (alle 12 Stunden) anstatt 1x pro Tag umrühren. Die Salsa an einen Ort stellen, der etwas kühler ist. Kahmhefe ist harmlos und entsteht manchmal beim Fermentieren, meist wenn die Temperatur zu warm ist. Weitere Faktoren, die Kahmhefe begünstigen sind ein zu geringer Salzgehalt im Fermentierten oder zu viel Sauerstoff im Glas (z. B. Glas nur halb voll angefüllt oder zu häufig geöffnet).

https://www.tasteoftravel.at/fermentierte-tomaten-pfirsich-salsa/

 

 

Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa – fertig in 2 Tagen zuletzt geändert: 13 August 2020 von Ursula

4 Gedanken zu „Fermentierte Tomaten Pfirsich Salsa – fertig in 2 Tagen

  1. Maha Guemei

    Hallo Ursula

    Ich habe deine Fermentierte Salsa probiert, und sie schmeckt mir ausgezeichnet. Insbesondere sind die rohen Zwiebel viel milder und das Ganze amalgamiert zu einem wundersamen Mix, der mir ausnehmend schmeckt. Danke für das Rezept!

    Liebe Grüsse aus Malta

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Maha,

      Das freut mich wirklich sehr. Ich mag rohe Zwiebeln ja nicht so gerne, aber in dieser Salsa passen sie genau, sie verliert wirklich sehr an Schärfe. Danke fürs Ausprobieren und Kommentar schreiben :)

      Antworten
  2. Krissi

    Liebe Ursula,

    ich fermentiere recht oft (meistens Wurzelgemüse, Chilis oder Kohl). Dein Rezept fand ich also super spannend.

    Leider ist die Salsa bei mir irgendwie schief gelaufen. Sie hat richtig viel Kohlensäure entwickelt, die ganze Farbe verloren und auch etwas unangenehm gerochen. Also eigentlich als wäre sie um. Dass Fermentiertes nicht immer super duftet, weiß ich – so war es aber nicht. Vor allem die Kohlensäure hat mich super irritiert- hat im Mund auch total geprickelt und ich musste im Kühlschrank 2x am Tag die Gläser öffnen. Hab sie dann letztendlich grade weggetan.

    Hast Du eine Idee, ob das Salz eventuell zu wenig war? Es war auch recht warm, als ich sie gemacht habe – kann das ein Problem sein? Wobei das sonst eher nicht zu Problemen führt. Unsaubere Gläser kann ich ausschließen und eigentlich hatte ich mich in Handhabung und Mengen genau an Dein Rezept gehalten. 🙁

    Liebe Grüße und danke für die schönen Rezepte!
    Krissi

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Krissi,
      Ferndiagnosen sind zwar immer etwas schwierig, gerade beim Fermentieren, aber ich hätte auf eine zu warme Temperatur (zu lange stehen gelassen) getippt. Vielleicht war deine Salsa bereits früher schon „fertig“ und ist dann zu lange bei Zimmertemperatur gestanden? Salz verwende ich immer die Menge im Rezept, wenn du möchtest, kannst du aber auch etwas mehr nehmen. Eigentlich riecht die Salsa schon recht gut, und gar nicht so unangenehm, wie Fermentiertes halt oft riecht. Dh ich hätte wirklich auf eine zu warme Temperatur beim Ansetzen getippt. Die Farbe verliert das Obst und Gemüse bei der Salsa normalerweise auch nicht. Vielleicht ist’s dem Gemüse derzeit etwas zu heiß, ich kanns ihm nicht verübeln ;-)

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