Der Hugo Cocktail ist ein beliebtes Spritzgetränk, bestehend aus Prosecco (oder Wein), Holunderblütensirup und Mineralwasser. Er schmeckt frisch und blumig, ist außerdem nicht zu stark – perfekt für einen lauen Sommerabend!
Hugo und Aperol sind wohl die zwei bekanntesten „Spritz“, wenngleich der Kaiserspritzer (Weißwein, Mineral, Holunderblütensirup) in Österreich auch gerne getrunken wird. Nachdem der Hugo gekommen ist, um zu bleiben, gibt es jetzt endlich ein Rezept dafür.
Geschichte des Hugo Cocktails
Angefangen hat alles in Südtirol beim Barkeeper Roland Gruber. Gruber kreierte den Hugo Cocktail zum ersten Mal im Jahr 2005 in einer Südtiroler Bar. Er suchte nach einer Alternative zum Aperol Spritz, dessen Nachfrage bis heute ungebrochen ist.
Nachdem Gruber den Drink zum ersten Mal auf die Karte gesetzt hatte, vergaß er diesen mehr oder weniger, in einer Zeit in der er in verschiedenen Städten Europas als Barkeeper arbeitete.
Jahre später stolperte er dann in einer Bar in Deutschland über den von ihn kreierten Cocktail. Er hatte nicht gemerkt, dass sich der Hugo in der Zwischenzeit, vor allem im deutschsprachigen Raum, an großer Beliebtheit erfreute.
Ganz ohne Marketing verbreitete sich der süffige und erfrischende Hugo über Mundproaganda in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz und nicht lange später im restlichen Europa. Seit kurzem wird er auch in den USA immer beliebter.
Das Original Hugo Rezept
Der ursprüngliche Hugo, wie er von Gruber gemixt wurde, weicht ein bisschen von den heute gängigen Versionen ab. Gruber verwendete Zitronenmelissesirup statt jenem aus Holunderblüten. Außerdem zierte eine Zitronenscheibe (nicht Limette) den Hugo. Nachdem Zitronenmelissesirup nicht so stark verbreitet und weniger gut erhältlich ist als Holunderblütensirup, setzte sich schlussendlich die Holunder-Version durch.
Der Original-Hugo besteht aus 150 ml Prosecco, 20 ml Zitronenmelissesirup, ein paar Minzeblättern und einem Schuss prickelndem Mineralswasser oder Sodawasser. Ein paar Eiswürfeln und eine Zitronenscheibe und voila, fertig ist Grubers originaler Hugo.
Gruber sagte einmal in einem Interview, dass ihm der Drink zu süß wäre und die Verwendung von Holunderblütensirup mache ihn noch süßer. Um diese Süße auszubalancieren geben viele Barkeeper (und auch ich) einen Spritzer Limettensaft dazu.
Hugo Variationen
Die meisten halten sich nicht starr an ein Rezept, wenn sie einen Drink wie Hugo, Aperol Spriz & Co. mixen – schon gar nicht zu Hause. Es gibt daher eine wahre Hugo-Vielfalt, was die Rezepte betrifft: manche nehmen Zitronenmelissesirup, andere Holundersirup und wieder andere überhaupt einen Holunderblütenlikör.
Die Limette wird teils mit Zitrone ersetzt oder überhaupt weggelassen. Und wer denkt, dass zumindest beim Alkohol Einstimmigkeit herrscht, liegt falsch. Denn auch die Verwendung von Prosecco, der aus der norditalienischen Region Venetien kommt, ist kein Muss. Oft werden andere Perl- und Schaumweine oder Weißwein verwendet.
Mir schmeckt Hugo mit Weißwein übrigens mindestens genauso gut wie mit Prosecco. Nachdem ohnehin noch mit Mineralwasser gespritzt wird, fehlt so auch das spritzige Element nicht, wenn es auch etwas dezenter ausfällt. Zudem habe ich eher Weiß- als Schaumwein zu Hause – ein weiteres Plus.
Alkoholfreier Hugo Mocktail
Der Ausdruck Hugo Mocktail lässt mich zwar etwas schaudern, das dahinterstehende Getränk jedoch absolut nicht. Denn Hugo kann auch sehr gut ohne Alkohol zubereitet werden – ideal für einen Nachmittags-Hugo im Sommer.
Statt Prosecco oder Weißwein verwende ich dazu weißen Traubensaft und etwas mehr Limettensaft, um die fehlende Säure des Alkohols auszugleichen. Ein alkoholfreier Sekt etc. ist natürlich ebenfalls ein perfekter Ersatz. Manche nehmen Gingerale als Alternative – schmeckt auch super, aber ist für mich einfach ein anderes Getränk weil geschmacklich doch sehr verschieden.
Selbst gemachter Holunderblütensirup
Hugo Spritz schmeckt noch einmal ein Stückchen besser, wenn man ihn mit einem selbstgemachten Holunderblütensirup zubereitet. Auf dem Blog gibt es bereits Rezepte für einen klassischen Holunderblütensirup und einen ohne Zitronensäure. Alternativ findet man den Sirup in den meisten Supermärkten.
Ich hoffe euch schmeckt meine Hugo Version – nicht zu süß, nicht zu stark und sehr erfrischend.
Auf der Suche nach einem anderen Cocktail? Vielleicht ist ja dieser Rosmarin Gin Fizz nach deinem Geschmack?
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Hugo Cocktail – mit Prosecco oder Weißwein
Zutaten
- 2 Zweige Minze (Marrokanische Minze od. Mojito-Minze; keine Pfefferminze)
- 1/4 Bio-Limette
- 150 ml kalter Prosecco (oder trockener Weißwein)
- 20 ml (ca. 2 EL) Holunderblütensirup
- 50 ml prickelndes Mineralwasser oder Sodawasser
- Eiswürfeln
Zubereitung
- Die Minze waschen. 3 Blätter vom unteren Ende eines Minzzweiges abpflücken und leicht zwischen den Fingern reiben, um das Minzaroma zu verstärken. Die Blätter in ein Weinglas geben.
- Limette gründlich waschen. Eine Viertel-Limette in kleine Stücke oder Scheiben schneiden. Den Saft von 1-2 dieser Stückchen in das Glas auspressen und die ausgepresste Schale dazugeben. Pro Cocktail benötigt man nicht mehr als 1/4 Limette.
- Prosecco (oder Wein), Holunderblütensirup und Mineralwasser dazugeben. Kurz umrühren.
- Mit Eiswürfeln und der restlichen Minze servieren.
Juhu, Danke für die Idee, einen Hugo hatte ich schon länger nicht mehr. Gestern zum Ausklang des Wochenendes gemacht, mit einem Frizzante und Minze aus dem Garten. War toll und ist ab sofort wieder in meinem Repertoire.
Liebe Meli,
Schön zu hören, der ideale Wochenausklang :) Vielen Dank für deinen Kommentar und noch viele Hugos diesen Sommer! LG, Ursula
Hugo hatte ich schon ewig nicht mehr! Gestern als wochenteiler gemacht: voll lecker. Mhhhhh.
Liebe Liliane,
Ja, man vergisst immer wieder Speisen & Getränke und freut sich dann umso mehr, wenn man sie wieder neu entdeckt. Hugo als Wochenteiler klingt sehr gut! LG, Ursula