New Orleans Beignets

4. März 2019

Luftige New Orleans Beignets Rezept

Beignets – luftige Quadrate aus Hefeteig, die mit einer dicken Schicht Staubzucker bedeckt sind – dafür ist New Orleans unter anderem bekannt. Bei meinem Besuch der quirligen Musikstadt in Louisiana vor ein paar Jahren habe ich mich nicht nur über Gumbo gestürzt, sondern vor allem auch über die immer frisch frittierten Beignets, Lousianas Donuts.

New Orleans Beignets Rezept

Beignets lassen sich wohl am besten als eine Mischung aus gebackenen Mäusen/Schürfeln/Hasenöhrl und aus Krapfen beschreiben. Nicht ganz so flach und hohl wie Hasenöhrl, aber auch nicht ganz so dick und flaumig wie Krapfen – und gefüllt sind Beignets auch nicht. Zumindest nicht die berühmten Beignets aus dem Café du Monde in New Orleans.

 

Das Markenzeichen der New Orleans Beignets ist eine mehrere Millimeter dicke Staubzuckerschicht, von der sie bedeckt werden. Also nicht zu sparsam damit umgehen, auch wenn ich es als Österreicherin anders gelernt habe.

Beignets Cafe du Monde New Orleans

Beignets im Café du Monde in New Orleans.

Beignets sind zwar das ganze Jahr über erhältlich, ihren Höhepunkt feiern sie aber am Faschingsdienstag – ganz wie die heimischen Krapfen. In New Orleans wird der „Fat Tuesday“ oder „Mardi Gras“ ganz besonders ausgelassen gefeiert. Beignets dürfen dabei keinesfalls fehlen.

Beignets in Cafe New Orleans

Beignets in einem Café in New Orleans (weiß leider nicht mehr welches). Jede Menge Staubzucker ist Pflicht.

Das Rezept für Beignets wurde ursprünglich aus Europa in die USA gebracht. In Europa wurden Beignets bereits im Mittelalter verspeist. In ganz Europa pflegte man am Faschingsdienstag, also einen Tag bevor mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt, besonders üppig zu speisen. In Fett gebackene Gebäckvariationen aus Hefeteig dürften an diesem Tag besonders Anklang gefunden haben, so wie auch heute noch.

 

Das Rezept wurde wohl über frazösische Siedler, die sich im Süden der USA niederließen, nach Louisiana gebracht. Wer besonders interessiert ist, kann hier in einem Text der Food-Historikerin Cathy Kaufman nachlesen (in Englisch).
Sie stellt übrigens in diesem Artikel auch die These auf, dass der Ursprung der Beignets zwar in Europa bzw. Frankreich liegt, deren Vorfahren aber wiederum aus dem arabischen Raum kommen. Vor allem die über 700-jährige Herrschaft der Mauren in Südspanien (Andalusien), die bis ins 15. Jahrhundert andauerte, brachte auch kulinarische Einflüsse mit sich – wie etwa „luqam al qadi“ eine Süßigkeit aus frittiertem Hefeteig.

 

Nun aber zurück zu den heutigen Beignets in New Orleans, die übrigens seit 1986 als offizielle Doughnuts des Bundesstaates Lousiana gelten :-)

Schritt-für-Schritt Rezept für luftige Beignets

>> Tipp: Der Teig ist sehr weich, was die fertigen Beignets dafür sehr locker und luftig macht. Ich empfehle daher die Zubereitung in der Küchenmaschine mit Knethaken – notfalls kann man den Teig aber auch per Hand kneten.

Hefeteig für Beignets

Teig auf das doppelte Volumen gehen lassen.

Wasser, Milch und Trockengerm in einer großen Schüssel vermengen. Butter, Ei, Zucker, Salz und die Hälfte des Mehls einrühren. Sobald alle Zutaten gut verrührt sind, das restliche Mehl einrühren und zu einem glatten, weichen Teig kneten.

Den Teig in eine saubere, geölte Schüssel geben und bei Zimmertemperatur auf das doppelte Volumen gehen lassen, rund 1 Stunde.

Beignets Teig ausrollen

Teig auf 1 cm Stärke ausrollen.

Hefeteig entgasen (ganz kurz kneten um die Luft rauszulassen) und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche auf 1 cm Stärke ausrollen, 35 cm x 45 cm.

Beignets Teig in Quadrate schneiden

Teig in Quadrate schneiden.

Den Teig in Quadrate mit einer Seitenlänge von rund 6 cm schneiden – die Quadrate danach etwas auseinanderrücken, damit sie nicht zusammenkleben.

New Orleans Beignets frittieren

Teigstücke in heißem Fett backen.

Öl in einem Topf auf 175 °C aufheizen (am besten mit einem Thermometer prüfen).  Hinweis zur Frittier-Temperatur: Das Cafe du Monde in New Orleans, die Beignet-Institution schlechthin, empfiehlt eine Temperatur von 188°C zum Frittieren. Über 175°C wird vermehrt Acrylamid gebildet, das als gesundheitsschädlich gilt. Bei starker Überhitzung (mehr als 200 °C) kann sich das stark giftige Acrolein bilden. Ich frittiere daher bei einer Temperatur von 175 °C.

Das Mehl von den Teigstücken schütteln und die Beignets ins heiße Öl legen.

New Orleans Beignets frittieren Rezept

Beignets golden herausbacken.

Wenn sie golden sind, wenden. Die Beignets auf ein paar Lagen Küchenpapier abtropfen lassen.

New Orleans Beignets mit Staubzucker

Die warmen Beignets großzügig mit Staubzucker bestreuen und servieren. Im Café du monde werden übrigens immer 3 Stück als Portion serviert.

New Orleans Beignets mit Staubzucker Rezept

Gutes Gelingen!

 

Dieses Rezept ist in ähnlicher Form zuerst in der USA-EssBar auf derStandard.at erschienen.

 

New Orleans Beignets

Ergibt ca. 40 Stück mit 6x6 cm

New Orleans Beignets

Rezept für Beignets wie in New Orleans. Der Teig ist sehr weich, was die fertigen Beignets sehr locker und luftig macht. Ich empfehle daher die Zubereitung in der Küchenmaschine mit Knethaken – notfalls kann man den Teig aber auch per Hand kneten. Das Ganze ist dann eine etwas klebrige Angelegenheit.

Rezept: Ursula | tasteoftravel.at

Zutaten

  • 170 ml warmes Wasser
  • 170 ml warme Milch
  • 7 g Trockengerm (= Hefe) oder 1/2 Würfel (21 g) frischer Germ
  • 30 g Butter, zerlassen
  • 1 Ei (M)
  • 40 g Zucker
  • 1 gestr. TL Salz (4 g)
  • 450 g glattes Mehl, W700 (Deutschland Type 550)

    Außerdem:
  • 3/4 – 1 Liter Sonnenblumenöl zum Frittieren
  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung

  1. Zubereitung
  2. Hinweis: Der Teig ist sehr weich. Ich empfehle daher die Zubereitung in der Küchenmaschine mit Knethaken – notfalls aber auch per Hand machbar.
  3. Wasser, Milch und Trockengerm in einer großen Schüssel vermengen. Butter, Ei, Zucker, Salz und die Hälfte des Mehls einrühren. Sobald alle Zutaten gut verrührt sind, das restliche Mehl einrühren und zu einem glatten, weichen Teig kneten.
  4. Den Teig in eine saubere, geölte Schüssel geben und bei Zimmertemperatur auf das doppelte Volumen gehen lassen, rund 1 Stunde.
  5. Den Teig entgasen (ganz kurz kneten um die Luft rauszulassen) und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche auf 1 cm Stärke ausrollen, 35 cm x 45 cm. Den Teig in Quadrate mit einer Seitenlänge von rund 6 cm schneiden – die Quadrate danach etwas auseinanderrücken, damit sie nicht zusammenkleben.
  6. Öl in einem Topf auf 175 °C aufheizen (am besten mit einem Thermometer prüfen).* Das Mehl von den Teigstücken schütteln und die Beignets ins heiße Fett legen. Wenn sie golden sind, wenden. Die Beignets auf ein paar Lagen Küchenpapier abtropfen lassen.
  7. Die warmen Beignets großzügig mit Staubzucker bestreuen und servieren. Im Café du monde werden immer 3 Stück als Portion serviert.

Tipp

* Info zur Frittier-Temperatur: Das Cafe du Monde in New Orleans, die Beignet-Institution schlechthin, empfiehlt eine Temperatur von 188°C zum Frittieren. Über 175°C wird vermehrt Acrylamid gebildet, das als gesundheitsschädlich gilt. Bei starker Überhitzung (mehr als 200 °C) kann sich das stark giftige Acrolein bilden.

https://www.tasteoftravel.at/new-orleans-beignets/

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New Orleans Beignets zuletzt geändert: 4 März 2019 von Ursula

4 Gedanken zu „New Orleans Beignets

  1. Cindy

    Hallo! Nachdem ich lange mit dem Rezept geliebäugelt habe, habe ich mich heute mal rangetraut. Ich bräuchte ein bisschen mehr Mehl als angegeben, aber was soll ich sagen, sie sind himmlisch! Mein Bekannter aus Louisiana hat gesagt, sie sind total authentisch und war im siebten Himmel. Danke!

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Cindy,
      Ja, der Teig ist auch bei mir ziemlich klebrig, gerade so, dass er sich noch bearbeiten lässt. Super, wenn die Beignets auch mit ein bisschen mehr Mehl noch gut gelingen und auch jemandem aus Lousiana (!) schmecken. Da freue ich mich ja ganz besonders darüber :)

      Antworten
  2. Michelle Schmitz

    Hallo,
    Das Rezept ist wirklich unglaublich lecker. Ich frag mich nur, ob man die Beignets nicht auch mit Marmelade füllen könnte, wie Berliner/Krapfen?

    Liebe Grüße! ❤️

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Michelle,
      Super, wenn die Beignets gut gelungen sind! Nachdem der Teig relativ dünn ausgerollt wird, ist er eigentlich nicht zum Füllen gedacht. Du kannst natürlich schon einen Klacks Marmelade auf ein Teigstück geben und ein weiteres darauf setzen (Ränder gut andrücken) und sie dann frittieren. Dann sind es halt eher Krapfen als Beignets ;-) Ein Krapfen-Rezept gibt es hier auf dem Blog übrigens auch:
      https://www.tasteoftravel.at/flaumige-krapfen-berliner/
      LG, Ursula

      Antworten

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