Ensaïmadas sind spanische Teigschnecken, für die der Teig traditionell hauchdünn ausgezogen und mit Schweineschmalz gefüllt wird. Ich habe das Formen der Ensaïmada in diesem Rezept etwas vereinfacht und verwende außerdem weniger Zucker sowie Butter statt Schmalz.
In meinen 20ern habe ich ein Jahr in Spanien gelebt. Dort habe ich dieses köstliche Gebäck kennengelernt. Ensaimadas sind typisch für Mallorca und können zu einer großen oder mehreren kleinen Schnecken geformt werden.
Ensaimada Füllungen
Die Teigschnecken werden mit unterschiedlichen Zutaten gefüllt: „Pur“, also nur mit Schweineschmalz bestrichen, ist wohl der Klassiker unter den Ensaimadas. Auch ihr Name leitet sich davon ab, denn saïm bedeutet auf katalanisch Schmalz.
Neben der Schmalz-Version ist die Ensaïmada de cabell d’àngel („Engelshaar“), die mit einer Art Kürbismarmelade gefüllt wird, sehr beliebt. Natürlich gibt es die Teigschnecke noch mit vielen weiteren süßen und pikanten Füllungen wie zum Beispiel mit Sobrasada (Wurst), Früchten oder diversen Cremen.
Sauerteig oder Hefe
Traditionell wird der Teig mit Sauerteig angesetzt. Damit benötigt er natürlich sehr lange, bis er aufgeht. Bei vielen Rezepten wird daher zusätzlich Germ/Hefe dazugegeben um das Aufgehen des Teiges zu beschleunigen.
Aber jetzt zum Rezept!
Rezept Ensaïmada
Dieses Rezept stammt aus meinem Taste of Travel Kochbuch. Die Basis bildet ein einfacher Hefeteig. Wie immer befindet sich die genauen Zutaten weiter unten in der Rezeptbox. Der Hefeteig ist schell zubereitet und darf dann auf das doppelte Volumen gehen.
Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche auf 120 × 25 cm ausrollen. Wer nur eine kleine Arbeitsfläche zur Verfügung hat (wie ich), teilt den Teig in zwei Portionen und rollt sie nacheinander auf 60 × 25 cm aus. Dabei Teig und Arbeitsfläche immer wieder gut bemehlen, damit er nicht festklebt.
Den Teig mit sehr weicher (nicht flüssiger) Butter bestreichen, dabei ca. 1 EL Butter beiseitestellen – die wird später zum Bepinseln benötigt.
Den gebutterten Teig von der Längsseite aufrollen.
Die Rolle mit der Naht nach unten zu einer lockeren Teigspirale auf dem Backblech formen. Der Teig geht noch auf, daher nicht zu dicht eindrehen und zwischen den Spiralen etwas Platz lassen.
Wer 2 Teigrollen geformt hat, stückelt die Rollen aneinander und zwickt den Teig der Rollen etwas zusammen. Bei Bedarf den Teig an der Nahtstelle mit Wasser befeuchten, dann hält er besser zusammen. Die beiseitegestellte Butter zerlassen und den Teig damit bestreichen.
Die Ensaimada nicht zugedeckt 30 Minuten bis 1 Std. gehen lassen, bis der Teig deutlich aufgegangen ist. Das Blech im unteren Ofen-Drittel einschieben und die Ensaimada in 12–15 Min. bei 190 °C Ober- und Unterhitze goldbraun backen.
Etwas abkühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen und genießen!
Magst du süße Hefeteige so gerne wie ich? Auf dem Blog gibt es bereits einige Rezepte für Cinnamon Rolls, Kardamomschnecken, Nussschnecken, Monkey Bread (süßes Zupfbrot), Krapfen oder meinen flaumiger Brioche Striezel.
Hast du dieses Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über deinen Kommentar und/oder eine Sterne-Bewertung.
Zum Bewerten auf die Sterne klicken
Ensaimada – Flaumige Teigschnecke aus Mallorca
Zutaten
- 200 ml Milch
- 55 g Zucker
- 7 g Trockenhefe (ersatzweise 21 g frische Hefe)
- 1 Ei (M)
- 3/4 gestr. TL Salz (4 g)
- 375 g Weizenmehl (W700; Deutschland: Type 550)
- 70 g Butter zum Bestreichen
Außerdem:
- Öl für die Schüssel (z. B. Sonnenblumenöl)
- Mehl zum Arbeiten
- Staubzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Für den Teig die Milch lauwarm erwärmen und mit dem Zucker in eine große Schüssel geben. Die Trockenhefe darüberstreuen und 1 Min. stehen lassen. Bei Verwendung von frischer Hefe, diese in die warme Milch bröseln und unter Rühren auflösen.
- Das Ei, Salz und etwa die Hälfte des Mehls einrühren. Das restliche Mehl einrühren und alles in ca. 7 Min. zu einem glatten Teig kneten. Gegen Ende der Knetzeit sollte er sich vom Schüsselrand lösen. Tut er das nicht, noch wenig Mehl einkneten.
- Den Teig in einer geölten Schüssel zugedeckt bei Zimmertemperatur in ca. 1 Std. auf das doppelte Volumen gehen lassen.
- Inzwischen die Butter in dünnen Scheiben weich werden lassen. Ein großes Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche auf 120 × 25 cm ausrollen. Wer nur eine kleine Arbeitsfläche zur Verfügung hat (wie ich), teilt den Teig in zwei Portionen und rollt sie nacheinander auf 60 × 25 cm aus. Dabei Teig und Arbeitsfläche immer wieder gut bemehlen, damit er nicht festklebt.
- Den Teig mit der sehr weichen Butter bestreichen, dabei ca. 1 EL Butter beiseitestellen.
- Den Teig von der Längsseite aufrollen. Die Rolle mit der Naht nach unten zu einer lockeren Teigspirale auf dem Backblech formen. Der Teig geht noch auf, daher nicht zu dicht eindrehen und zwischen den Spiralen etwas Platz lassen. Wer 2 Teigrollen geformt hat, stückelt die Rollen aneinander und zwickt den Teig der Rollen etwas zusammen. Bei Bedarf den Teig an der Nahtstelle mit Wasser befeuchten, dann hält er besser zusammen.
- Die beiseitegestellte Butter zerlassen und den Teig damit bestreichen. Die Ensaimada nicht zugedeckt 30 Minuten bis 1 Std. gehen lassen, bis der Teig deutlich aufgegangen ist.
- Den Backofen auf 190° Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Blech im unteren Drittel einschieben und die Ensaimada in 12–15 Min. goldbraun backen. Etwas abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Liebe Ursula,
Danke für dieses erneut großartige Heferezept! Ich habe aus dem Teig zwei kleinere „Schnecken“ geformt, die aber wahnsinnig aufgegangen sind und daher immer noch groß genug waren.
Liebe Grüße,
Laura
Liebe Laura,
Ja, der Teig geht wirklich sehr gut auf :) Das glaube ich, dass deine 2 Schnecken auch immer noch relativ groß waren. Man könnte auch viele kleine machen, aber ich finde dann trocknen sie ein bisschen mehr aus (natürlich nur geringfügig). Die Schnitten-Stücke der großen sehen einfach so toll aus, daher mache ich meinstens eine große. Vielen Dank fürs Ausprobieren und danke für die tollen Fotos der Ensamimada – ich werde sie gerne zum Beitrag dazuladen. LG, Ursula
Hallo, ich habe aus Faulheit acht Schnecken geformt. Zum Testen habe ich 2 mit Traubenmarmelade gefüllt. Ich bin fertig, bitte wie gut sind die denn? Ich friere sie jetzt dann ein und freue mich schon mit weiteren Füllungen zu experimentieren. Vielen Dank für dieses tolle Rezept!
Ich habe auch beide Kochbücher und bin schwerstens begeistert – selten passiert es mir, dass ich in einem Rezeptbuch so viele Rezepte finde, die ich sofort nachkochen möchte und kann, und die dann auch noch gelingen und schmecken. Auf geht’s, freu mich aufs dritte Buch!
Liebe Grüße, J.
Liebe Juli,
super, dass die Mini-Ensaimadas so gut geworden sind. Mit Traubenmarmelade sicher der Hammer! Und freut mich natürlich sehr, dass dir meine Kochbücher zusagen – das ist ja immer eine sehr subjektive Geschmackssache. Dann wünsche ich dir noch viel Spaß beim Experimentieren mit unterschiedlichen Füllungen und natürlich vielen Dank fürs Kaufen der Bücher :) LG, Ursula
Hammer-Rezeot, mache ich immer wieder gerne. Auch der Rest des Buches ist super. Dominik
Lieber Dominik,
Freut mich, dass du mein Buch hast :)
Vielen Dank für deine Rückmeldung und die Bewertung!
LG, Ursula