Heute ist der wahrscheinlich meist gefeierte Tag in den USA. Am 4. Juli wird hier nicht nur die Unabhängigkeit des Staates hochgelebt, es ist auch DER Familientag schlechthin. In den USA bleiben Schulen, Unis und Geschäfte längst nicht an allen gesetzlichen Feiertagen geschlossen – am Independence Day hingegen gibt es kaum ein Geschäft, das offen hat. Ein Tag, der daher der Familie gewidmet ist.
Feuerwerk, Picknickdecken, prall gefüllte Kühlboxen und Campingstühle – diese Kombi ist der Inbegriff für diesen patriotischen Feiertag. Was würde da noch besser dazupassen als … ja richtig, Burger.
Ein richtig guter Burger ist selten zu finden, vor allem in Europa. Update, mittlerweile sind seit dem Verfassen dieses Beitrages viele Jahre vergangen und gute Burger findet man auch bei uns :) . Und wer schon versucht hat, Burger selbst zu machen, weiß warum. Die Kombination aus den Zutaten muss stimmig sein, von der Sauce angefangen bis hin zum Brötchen.
Die Burger Brötchen (Buns) sind für mich immer ein Knackpunkt: Nicht allzu süß, nicht zu fest, nicht zu weich, nicht zu dominant aber auch nicht zu briochig. Naja, wie denn jetzt eigentlich? Die Laibchen (Patties) müssen gut gewürzt sein, aber nicht überwürzt; Saucen passen viele, aber in Kombination mit den anderen Zutaten doch nicht alle. Das mit dem Käse ist auch so eine Sache: würzig oder mild – oder gleich weglassen? Nein, definitiv Käse!
Und dann noch ein wenig Gemüse: grüner Salat und Zwiebelringe, roh oder angebraten, wie auch immer; und das obligate Gurkerl. Das schmeckt in den USA übrigens irgendwie anders. Ich trau mich ja gar nicht sagen besser, aber weniger nach Essig jedenfalls, dafür würziger (mehr Dill? und oft fermentiert statt in Essig eingelegt).
So, wer jetzt noch immer nicht weiß, wie ein guter Burger schmecken soll, kann folgendes Rezept probieren. Ich bin nach langem Herumexperimentieren mit folgendem Rezept glücklich geworden.
Update 15.9.2015: Mehr zum Thema Burger-Patties (formen, würzen, grillen) findet ihr im Beitrag Das perfekte Burger-Patty.
PS: Im Burger Special findest du alles rund um den perfekten Burger – von selbst gebackenen Burger Buns, über die perfekten Patties (Fleischlaiberl) bis hin zu Rezepten für die passenden Saucen und Beilagen.
PPS: Ich habe diesen Beitrag während meiner Zeit in Boston geschrieben….
Rezept für den perfekten Cheeseburger. Am besten schmeckt er mit selbstgemachten Burgerbrötchen.
Rezept: Ursula | tasteoftravel.at
Zutaten
- 500 g Rinderfaschiertes
- 1 gestr. TL Salz (4 g)
- 1 gestr. TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (1 g)
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- ½ Zwiebel, sehr fein gewürfelt (60 g)
- 1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
- ½ EL Senf (zB Dijon)
- 1 EL Weißweinessig
- 1 EL Kapern, abgespült und fein gehackt
- 1 EL glatte Petersilie, fein gehackt
- ¼ TL Chiliflocken oder Cayennepfeffer
- Öl zum Braten
- 4 Burger-Brötchen (siehe Rezept)
- Gereifter Cheddar, in Scheiben geschnitten (am besten einjährig)
- Zwiebelringe (rote Zwiebel)
- Tomaten-Relish (siehe Rezept) oder frische Tomatenscheiben
- Gewürzgurke, in Scheiben
- Salatblätter, gewaschen und trocken getupft
EL/TL sind immer gestrichen, siehe verwendete Maßeinheiten
Zubereitung
- Das Rinderfaschierte zu 4 Patties formen. Das Fleisch dabei so wenig wie möglich bearbeiten und keinesfalls mit warmen Händen in Form kneten. Tipps zum Formen gibt es hier. Beidseitig mit Salz und Pfeffer würzen und wie in Punkt 4 grillen/braten (kein Kühlen notwendig).
- Zwiebeln 3 Minuten in Öl bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen, Knoblauch zugeben und kurz mitbraten, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Senf, Essig, Kapern, Petersilie, Chiliflocken, Pfeffer und Zwiebel-Knoblauch-Mischung zum Faschierten geben und gründlich vermengen.
- Aus der Masse 4 Patties formen, die etwas größer sind als das Burgerbrot da sie beim Braten kleiner werden. Damit alle Patties das gleiche Gewicht haben, am besten abwiegen. Die Patties auf einem mit Backpapier ausgelegten Teller geben – so klebt das Fleisch später nicht am Teller an. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 2 Stunden kühl stellen.
- Die Laibchen beidseitig salzen, auf dem Grill oder in einer Grillpfanne bis zum gewünschten Gargrad braten und nach dem Wenden mit Käse belegen.
- Die Burgerbrötchen – wer mag kann die Schnittflächen antoasten - mit Relish (oder einer anderen Sauce) bestreichen und mit Salat, den Patties, Zwiebelringen, ev. nochmals Relish und Gewürzgurkenscheiben füllen. Wer eine Abneigung gegen rohe Zwiebeln hat, kann die Zwiebelringe zuvor kurz in etwas Öl anbraten.
Tipp
Wer kein Tomaten-Relish zu Hause hat: Eine ganz einfache Burger-Sauce lässt sich aus 1/3 Zwiebel (40 g), fein gehackt und angebraten, 4 EL Ketchup und 2 TL Senf herstellen. Einfach zusammenmischen und fertig ist die Sauce.
Update 12/2020: Ich habe das Rezept leicht abgeändert und salze die Patties nun erst kurz vor dem Anbraten beidseitig. Nachdem jetzt auch kein Salz mehr direkt in die Fleischmasse kommt, habe ich die Salzmenge von 2 gestr. TL (8g) auf 1 gestr. TL (4 g) reduziert.
Hast du dieses Gericht nachgekocht? Hier könnte dein Ergebnis gezeigt werden. Schicke dazu einfach ein Bild an [email protected] User TimTim schickt dieses Bild, mit dem Fazit: "Rezept hat funktioniert, hat gut geschmeckt, nur die die dazugekauften Wedges waren nicht so toll ;-)."
Hi Ursula,
heute hats den 2ten Versuch dieses Rezeptes gegeben und ich muss sagen PERFEKT!
Beim letzten mal hatte ich wegen Zeitdruck das Kaltstellen bzw. vernünftige Kneten der Masse nicht ganz so gehandhabt wie es sein sollte und deswegen sind die auf dem Grill brüchig geworden.
Aber heute alles TOP.
Die Gewürze und Zugaben geben dem Fleisch meiner Meinung nach den richtigen Kick.
Es muss nicht immer „nur“ Beef sein um einein originalen Burger zu schaffen.
Wirklich toll diese Kombination der Zutaten.
Freu mich schon auf weiteres – Vielleicht gibt es ja auch mal ein original US-Pancake Rezept?? :-) :-) :-)
Danke
lG
Markus
Hallo,
Schön zu hören, dass scheinbar nicht nur ich auf der Suche nach dem perfekten Burger bin ;-). Super, dass du es 2mal probiert hast! Ich arbeite übrigens schon länger an meinem zukünftigen Lieblings-Pancake-Rezept, und werde es natürlich sofort hier posten wenn es so weit ist. Dürfte nicht mehr all zu lange dauern…
Liebe Grüße,
Ursula
Update 28.8: Das Pancake-Rezept gibt’s jetzt hier.
Hi Ursula,
SUPER, da freu ich mich schon richtig drauf auf deine Pancakes ;-)
Danke
und schöne Grüße nach Boston
Markus
Hab das Rindfleisch zur Hälfte mit Lamm ersetzt, hat hervorragend geschmeckt und war irgendwie feiner, ein zweites mal faschieren wurde mir auch empfohlen, aber wichtig nicht gemeinsam faschieren sondern erst nachträglich zusammen mischen.
LG Werner
Hey Werner! Expermimentieren ist immer gut ;-))
Hallo Ursula, vielen Dank für deine tollen Burgerrezepte! Ich habe das Rezept für den Rub mit Koriander, Senfsaat und Pfeffer ausprobiert und bin begeistert davon und ich habe auch die Burgerbrötchen nach deinem Rezept gemacht und sie waren sehr gut. Ich möchte jetzt das Rezept Cheeseburger mit selbsgemachtem Brötchen ausprobieren und das Tomaten-Relish nach deinem Rezpet kochen. Wenn ich die Cheeseburger genau nach deinem Rezpt mache, passt dann auch der Rub aus Koriander, Senfsaat und Pfeffer (Pfeffer ist ja auch in dem Cheeseburgerrezept dabei) für das Fleisch dazu oder ist das zuviel?
Liebe Elisabeth,
Schön zu hören, das freut mich, dass du schon einiges ausprobiert hast! Ich würde mich entweder für das Dry Rub mit Koriander, Senf, und Pfeffer oder das Wet Seasoning (alle Zutaten wie im Rezept angegeben) entscheiden. Wenn du möchtest, kannst du natürlich einige Zutaten zusätzlich aus dem Wet seasoning wie ZB Petersilie, Zwiebel oder Chiliflocken (kein Salz und Pfeffer zusätzlich zum Dry Rub) unter das Fleisch mischen, aber ich finde das eigentlich unnötig und fast zu viel, da das Dry Rub eh sehr kräftig ist. Ich hoffe, das erklärt deine Frage. LG
Hallo Ursula,
Bin gerade am Ausprobieren des Rezepts und habe zu den Patties eine Frage:
An diversen Stellen deines Blogs ist erwähnt, dass erst kurz vor dem Herausbrutzeln das Salz hinzugefügt werden soll. In der Beschreibung wird aber bereits zu Beginn das Fleisch mit Salz und Pfeffer vermengt und dann für mindestens 2h gekühlt gelagert? =)
(Nachdem ich nicht weiß, wie man das Salz im Letzten Moment noch sinnvoll in die Masse untermengen könnte ohne wieder zu kneten, werde ich mich erstmal ans Rezept halten und salz und Pfeffer schon vor dem Kühlstellen beimengen.)
lG,
Franz
Liebe Franz,
Das stimmt! In der Regel salze ich erst kurz vor dem Braten. Hier würde ich zB die Patties für 2 Stunden kühlen und dann vor dem Anbraten jedes beidseitig salzen. So wie hier: https://www.tasteoftravel.at/burger-patties-selber-machen/
Nachdem dieser Cheeseburger hier das erste Burger-Rezept auf dem Blog war, habe ich das damals noch anders gehandhabt. Es ist gar kein Problem, wenn du das Salz bereits zu Beginn zugibst bzw. das schon gemacht hast. Besonders bei diesem Rezept nicht, das habe ich schon wirklich oft probiert. Das mit der Feuchtigkeit stimmt, aber normalerweise ist dieser Effekt gering genug, um den meisten gar nicht so richtig aufzufallen. Danke aber für den Hinweis! Ich werde das ändern.
Hi Ursula,
Danke für die Antwort! Habe den Burger gerade verzehrt, ich muss sagen, geschmacklich wirklich top, danke für das tolle Rezept! Das Patty war super saftig und mit etwas Glück gelang mir sogar das Wenden ohne Zerbrechen ;-)
Für ein präsentables Foto hats leider noch nicht gereicht beim Ersten Versuch, bei den buns (die letztendlich geschmacklich auch sehr gut waren) hatte ich beim Teig Probleme. Er war bei mir zu weich und beim Kneten blieb er somit sowohl in der Schüsel als auch dann am Tisch kleben und ich musste während des Knetvorgangs permanent geringfügig Mehl zugeben. Sobald das Mehr an der Oberfläche verbraucht war, wurde es wieder sehr klebrig. Daher hab ich auch nur ca. 2min Minuten genetet(viellicht auch schon zu lang?). Beim „Gehen“ am Blech gings dann entsprechend mehr in die Breite als in die Höhe, somit hatte ich eher Kebap Brot als Burgerbrot.
Aber letztlich für den ersten Versuch dank der ausführlichen Anleitung ein prima Ergebnis, weil sehr lecker! =)
lG,
Franz