Luftige Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

5. September 2021

Schritt für Schritt Rezept für fruchtig-süße Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig mit Butter-Nuss-Bröseln. Plus Tipps für einen luftigen Erdäpfelteig!

Luftige Zwetschgenknödel Erdäpfelteig Rezept

Neben Marillenknödeln sind Zwetschgenknödeln meine absoluten Lieblinge. Die zwei klassischen Teige, die für Fruchtknödeln in Österreich verwendet werden sind Topfenteig und Erdäpfelteig. In Österreich sagen wir ja Erdäpfel zu Kartoffeln.

Wer einen Topfenteig bevorzugt (weil man nicht erst Kartoffeln kochen muss), findet ein Teigrezept bei meinen Marillenknödeln mit Tpopfenteig, das auch für diese Zwetschgenknödeln verwendet werden kann. Den Erdäpfelteig finde ich aber fast noch stimmiger in Kombination mit fruchtig süß-säuerlichen Zwetschgen. Der Teig passt übrigens auch für Marillenknödeln wunderbar.

Zwetschgenknödel mit Kartoffelteig Rezept

Ich esse Mehlspeisen wie diese Zwetschgenknödel (oder Palatschinken, Marillenknödel, …) übrigens meistens nicht als Dessert sondern als süße Hauptspeise.

Wie gelingt nun ein luftiger Erdäpfelteig, der für Fruchtknödeln aber auch Kartoffel-Gnocchi oder Schupfnudeln verwendet wird? Folgend einige Tipps.

Tipps für luftigen Kartoffelteig

Mehlige Kartoffeln:

Für Erdäpfelteig sind mehligkochende Kartoffeln die erste Wahl. Sie enthalten mehr Stärke im Vergleich zu festkochenden (speckigen) Sorten. Mehlige Kartoffeln sind nach dem Kochen trocken, locker und besonders weich: Ideal für diesen Teig!

Griffiges Mehl:

Griffiges Mehl ist gröber vermahlen als glattes und nimmt die Flüssigkeit langsamer auf. Es eignet sich daher für Teige, die quellen müssen. Man kann den Erdäpfelteig nach dem Kneten 15 Minuten rasten lassen, dann nehmen die Mehlpartikel die Flüssigkeit auf und er lässt er sich leichter verarbeiten.

Noch luftiger wird der Kartoffelteig, wenn man einige Löffel des Mehls durch Weizengrieß ersetzt.

Geringe Mehlmenge:

Nicht zu viel Mehl in den Teig geben, sonst wird der Erdäpfelteig fest. Ist der Teig klebrig, bemehlt man lieber die Arbeitsfläche großzügig beim Ausrollen.

Kartoffeln auskühlen lassen:

Die Kartoffeln heiß bzw. warm durch die Kartoffelpresse drücken (oder reiben), da dies am leichtesten geht, und dann vor dem weiteren Verarbeiten auf einem Brett ausgebreitet auskühlen lassen. Werden die Kartoffeln heiß im Teig verarbeitet, wird der Teig klebrig.

Wenig kneten:

Den Teig nur kurz kneten. Zu lange gekneteter Erdäpfelteig wird zäh und klebrig. Deshalb die Zutaten zu Beginn mit einer Gabel vermengen und danach nur so viel wie unbedingt nötig kneten.

Schritt-für-Schritt Rezept Zwetschgenknödeln

Kartoffel für Erdäpfelteig Rezept
Die Kartoffel reiben und abkühlen lassen.

Die Kartoffeln kochen, kurz ausdampfen lassen, schälen und noch heiß/warm durch die Kartoffelpresse drücken oder fein reiben (ich verwende immer die Breitseite der Vierkantreibe mit den feinen Löchern).

Genau arbeiten, denn kleine Kartoffelstücke machen das Formen des Teiges später schwieriger. Die geriebenen Kartoffeln auf einem Brett ausbreiten und abkühlen lassen.

Karotoffelteig für Zwetschgenknödel Rezept
Die Zutaten zu einem Teig mischen. Hier die doppelte Menge mit 2 Eiern.

Die abgekühlten, gepressten/geriebenen Kartoffeln in eine große Schüssel geben. Gleichmäßig Salz und zerlassene Butter darauf verteilen. Mehl und Grieß zugeben und mit einer Gabel einrühren, bis das Mehl mit den Kartoffeln vermengt ist. Das Ei mit der Gabel einarbeiten.

Erdäpfelteig Zwetschgenknödel Rezept
Die Zutaten rasch zu einem Teig kneten.

Die Zutaten kurz zu einem klebrigen Teig kneten. Den Kartoffelteig so wenig wie möglich kneten, sonst wird er zäh und fest.

Zwetschgenknödel einfaches Rezept
Den Teig zu runden Fladen flachdrücken und mit Zwetschgen belegen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 9 Portionen teilen. Bei großen Zwetschgen nur 8 Knödel machen. Für Knödel mit einer dünnen Teighülle den Teig in 12 Portionen teilen. Achtung: Das Füllen mit den Zwetschgen ist dann aber wesentlich schwieriger. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen.

Jedes Teigstück rund- und flachdrücken, die Zwetschgen damit umhüllen und die Naht gut verschließen.

Zwetschgenknödel formen Rezept
Knödel formen.

Beim Formen der Knödel darauf achten keine Luft einzuschließen, sonst schwimmen die Knödel gleich zu Beginn an der Oberfläche und platzen leichter auf. Die geformten Knödel könnte man auch einfrieren, siehe Tipp unten im Rezept.

Zwetschkenknödel Österreich Rezept
Die Knödel in der Brösel-Nuss Mischung wälzen.

Die Knödel in einen großen Topf mit siedendem, gesalzenem Wasser 12-15 Minuten sieden.  Gegen Ende der Kochzeit sollen die Knödel an die Oberfläche steigen. In Nuss-Butterbröseln wälzen.

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig Rezept
Mit Staubzucker anzuckern und genießen!

Wer möchte, kann sie noch mit Staubzucker bestreuen. Zwetschgenknödel schmecken als Haupt- oder Nachspeise. Guten Appetit! Apropos Nachspeise: Vielleicht schmeckt dir auch dieser luftige Zwetschgenkuchen.

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Rezept Zwetschgenknödel Kartoffelteig
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Luftige Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Luftige, fruchtig-süße Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig mit Butter-Nuss-Bröseln sind ein Klassiker der österreichischen Küche. Sie schmecken als Haupt- oder Nachspeise.
Ergibt: 9 Knödel

Zutaten

Zwetschgenknödel:

  • 500 g mehlige Kartoffeln (Püreekartoffeln)
  • 8-12 Zwetschgen (siehe Tipp)
  • Optional: kleine Würfelzuckerstücke od. 2 EL feiner Kristallzucker zum Füllen der Zwetschgen
  • 125 g griffiges Mehl (W 480 oder Type 405, ersatzweise glattes Mehl od. Universalmehl)
  • 35 g feiner Weizengrieß (ersatzweise Mehl)
  • 1/3 TL Salz
  • 15 g zerlassene Butter (ca. 2 EL)
  • 1 Ei (M)

Butter-Nuss-Bröseln:

  • 40 g Butter
  • 50 g feine Semmelbröseln
  • 50 g geriebene Haselnüsse (ersatzweise Semmelbröseln)
  • 30 g feiner Kristallzucker
  • 1/4 TL gemahlener Zimt (optional)
  • Staubzucker zum Bestreuen (optional)

Zubereitung

  • Kartoffeln kochen und reiben: Die Kartoffeln 20-30 Minuten kochen, bis sie gar sind. Kurz ausdampfen lassen, schälen und noch heiß/warm durch die Kartoffelpresse drücken oder fein reiben (ich verwende immer die Breitseite der Vierkantreibe mit den feinen Löchern). Genau arbeiten, denn kleine Kartoffelstücke machen das Formen des Teiges später schwieriger. Die geriebenen Kartoffeln auf einem Brett ausbreiten und abkühlen lassen.
  • Zwetschgen vorbereiten: In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen. Jede Zwetschge längs aufschneiden, aber nicht ganz durchschneiden, und entkernen. Optional: Besonders süß werden sie, wenn man sie mit etwas Zucker füllt (ich mache das jedoch selten). Die Zwetschgen erst direkt vor dem Einpacken in den Teig mit Zucker füllen, da dieser sonst zergeht. Man kann die Zwetschgen auch ganz lassen, mit Kern. Das erleichtert später das Umhüllen mit dem Teig. Die Zwetschgen beiseitestellen.
  • Den Teig zubereiten: Die abgekühlten, gepressten/geriebenen Kartoffeln in eine große Schüssel geben. Gleichmäßig Salz und zerlassene Butter darauf verteilen. Mehl und Grieß zugeben und mit einer Gabel einrühren, bis das Mehl mit den Kartoffeln vermengt ist. Das Ei mit der Gabel einarbeiten. Die Zutaten kurz zu einem klebrigen Teig kneten. Den Teig so wenig wie möglich kneten, sonst wird er zäh und fest.
  • Knödel formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dicken Rolle formen und in 9 Portionen teilen. Bei großen Zwetschgen nur 8 Knödel machen. Für Knödel mit einer dünnen Teighülle den Teig in 12 Portionen teilen. Achtung: Das Füllen mit den Zwetschgen ist dann aber wesentlich schwieriger. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen.
  • Jedes Teigstück rund- und flachdrücken, die Zwetschgen damit umhüllen und die Naht gut verschließen. Die Ränder sollten dabei nicht zu mehlig sein, sonst hält der Teig schlecht zusammen. In diesem Fall mit etwas Wasser befeuchten. Beim Formen der Knödel darauf achten keine Luft einzuschließen, sonst schwimmen die Knödel gleich zu Beginn an der Oberfläche und platzen leichter auf. Die geformten Knödel könnte man auch einfrieren, siehe Tipp unten.
  • Knödel kochen: Die Knödel in einen großen Topf mit siedendem, gesalzenem Wasser legen. Die Knödel für 12-15 Minuten kochen – dabei soll das Wasser sieden aber nicht wallend kochen. Gegen Ende der Kochzeit sollen die Knödel an die Oberfläche steigen. Nach einigen Minuten Kochzeit die Knödel bei Bedarf mit einem Löffel vom Topfboden lösen, falls sie ankleben. In der Zwischenzeit die Nussbrösel zubereiten.

Butter-Nuss-Bröseln:

  • Die Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Semmelbrösel und geriebene Haselnüsse zugeben und bei mittlerer Hitze einige Minuten unter Rühren anrösten, bis sie etwas dunkler sind und gut zu riechen beginnen. Zucker und Zimt einrühren. Die Pfanne von der heißen Platte nehmen und beiseite stellen. Nicht auf die Nachhitze vergessen und umrühren, sonst können die Nussbrösel anbrennen.
  • Knödel in Nussbrösel wälzen: Knödel mit einem Lochschöpfer aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in die Pfanne mit den Nussbröseln setzen. Die Knödel darin wälzen. Wer möchte, kann sie noch mit Staubzucker bestreuen. Zwetschgenknödel schmecken als Haupt- oder Nachspeise. Guten Appetit!

Tipps

Zwetschgen:
Ich bevorzuge für Zwetschgenknödel kleinere Zwetschgen, da sie in der kurzen Kochzeit schneller erhitzt werden und schön weich sind. Je nach Größe der Zwetschgen reicht der Teig für 8-12 Knödel.
Einfrieren:
Die geformten, ungekochten Knödel auf einem Blech oder Brett, das mit Backpapier ausgelegt ist, mit etwas Abstand zueinander einige Stunden vorfrieren. Erst danach (am besten portionsweise) in Gefrierbeutel füllen. So klebt nichts zusammen. Die tiefgefrorenen Knödel wie im Rezept oben beschrieben kochen. Die Kochzeit verlängert sich um einige Minuten.
Luftige Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig zuletzt geändert: 29 August 2023 von Ursula

14 Gedanken zu „Luftige Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

  1. Franzi

    Oh, die sind ja soooooooo gut! Die besten Zwetschkenknödeln die ich bisher probiert habe. Mit Zwetschken aus dem eigenen Garten natürlich. Vielen Dank für’s Rezept!

    Antworten
  2. Catharina

    Liebe Ursula,
    Das nächste Rezept von deinem Blog das in mein Fix-Repertoir kommen wird 😍 so simpel und so köstlich.
    Obwohl wir keine Erdäpfelteigfans sind -vor allem bei Süßspeisen- waren alle begeistert!
    (Ich hab allerdings noch ein bisschen Zucker in den Teig geschwindelt)
    PS: denkst du das könnte auch als Gnocchi funktionieren? (Minus dem Zucker klarerweise)

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Catharina,
      Freut mich sehr, wenn die Knödel (und der Teig) Begeisterung hervorrufen :)))
      Ja, den Teig kann man auch gut zu Gnocchi verarbeiten, oder auch zu Schupfnudeln (pikant oder süß). Geht alles!
      LG, Ursula

      Antworten
  3. Egon

    […]In Österreich sagen wir ja Erdäpfel zu Kartoffeln.[…] – In Österreich sagen und schreiben wir auch Zwetschken und nicht Zwetschgen…

    Antworten
  4. Ilona

    5 Sterne
    Liebe Ursula, ich habe Dein leckeres Rezept ausprobiert.
    Mega !! Lange habe ich nach dem perfekten Teig gesucht.Deine Erklärungen waren auch sehr behilflich.
    Ich freue mich sehr und werde jetzt meine Familie verwöhnen. Danke

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Ilona,
      Freut mich sehr, dass der Teig gut für dich passt. Ich habe auch sehr lange herumprobiert, bis ich zu diesem Teig-Ergebnis gekommen bin. Jetzt passts :) Danke dir vielmals für deine Rückmeldung und die Bewertung! LG, Ursula

      Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Melanie,
      Meinst du, den Teig zubereiten und dann im Kühlschrank aufheben und später belegen und backen? Falls das gemeint ist: Das würde ich nicht machen, da sich Gluten vom Mehl im Teig entwickelt und der Teig etwas zäher/fester werden könnte. Auch die Butter wird im Kühlschrank wieder fest und klumpig – verteilt sich daher im Teig nicht gut. Denke, das ist auch nicht ideal. Wenn du den Kuchen vorbereiten willst, dann backe ihn ganz normal – ev. 1-2 Minuten kürzer. Und dann wärme ihn vor dem Servieren nochmal auf. Dann schmeckt er wie frisch gebacken. LG, Ursula

      Antworten
  5. Bettina

    5 Sterne
    Hallo Ursula,
    ich habe heute dein Rezept gemacht richtig gut, habe 2 Kleinigkeiten verändert statt normalem Mehl hatte ich Dinkel Vollkorn genommen und im Dampfgarer habe ich die Knödel bei 100 Grad 20min gedämpft. Kann ich nur wärmsten empfehlen.
    Lg
    Bettina :-)

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Bettina,
      Dinkelvollkornmehl kann ich mir sehr gut vorstellen! Ich beneide immer alle mit Dampfgarer ;-) Super, dass die Knödel gut gelungen sind, freut mich sehr! LG, Ursula

      Antworten
  6. insa

    3 Sterne
    hey hey! wie kann ich die dinger übernacht aufbewahren und viel wichtiger: wie bekomme ich dann die brösel wieder knusprig? danke

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Insa,
      Du kannst die Knödel über Nacht im Kühlschrank aufbewahren und dann entweder im Backofen oder in einer Pfanne auf dem Herd aufwärmen. Die Brösel werden dabei wieder knuspriger. Frisch schmecken die Knödel aber am allerbesten. Dh wenn du vorhast sie auf Vorrat zu machen, dann würde ich so vorgehen, wie ich ganz unten im Tipp unter „Einfrieren“ erklärt habe. Was ich jedoch nicht ganz verstehe, ist deine 3-Sterne Bewertung für eine Frage. Oder hast du die Knödeln bereits probiert und sie sind nicht gelungen bzw. haben dir nicht geschmeckt? LG, Ursula

      Antworten

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