Paneer – Indischer Frischkäse

27. Januar 2016

Paneer Indischer Frischkäse

Indische Curries mit Paneer (oder Panir) sind mir die allerliebsten. Der indische Frischkäse, der sich ganz leicht selbst am eigenen Herd herstellen lässt, ist in Indien allgegenwärtig. Kennengelernt habe ich diesen Käse, der einfach jedes Gericht bereichert, als ich durch Indien reiste. Nachdem ich mich ohnehin überwiegend fleischlos ernähre, dauerte es nicht lange, bis ich zum ersten Mal über Paneer stolperte – und zwar in Form eines Paneer Tikka Masala, also marinierten und im Tandoor-Ofen gegrilltem Paneer in einer Curry-Sauce. Himmlisch!!

Paneer selbst machen

Seither mache ich diesen Käse oft zu Hause, da der Arbeitsaufwand sehr gering ist und der Käse in einer halben Stunde fertig zubereitet ist.

Selbstgemachter Paneer – Schritt für Schritt Rezept

Panir Kaese selbst machen: Molke und Käsebruch

Die Milch in einem großen Topf bei mittlerer bis starker Hitze zum Kochen bringen. Dabei am Anfang gelegentlich, ab dem Zeitpunkt wo die Milch heißer wird, ununterbrochen mit einem Silikonspatel (oder ähnlichem) rühren, damit die Milch nicht anbrennt.

Sobald die Milch anfängt zu kochen, den Essig (oder Zitronensaft) zugeben und kurz durchrühren. Die Milch trennt sich nun in Molke und flockige Käsemasse. Sollte sie das nicht tun, noch etwas mehr Essig zugeben und kurz weiterköcheln lassen. Sobald die Milch gerinnt, den Topf vom Herd nehmen und zugedeckt 5 Minuten stehen lassen.

Paneer selbst zubereiten

Den Käsebruch entweder mit einem Schaumlöffel in das Sieb schöpfen oder den ganzen Topfinhalt in das Sieb gießen. Ist das Sieb/Tuch sehr feinmaschig, rate ich zum Abschöpfen mit einem Schaumlöffel, da die Molke sonst oft sehr lange zum Abfließen braucht.

Den Käse kurz mit kaltem Wasser abbrausen, um den Essig-Geschmack zu reduzieren. (Bei Verwendung von Zitronensaft brause ich den Käse nicht mit Wasser ab, das zitronige Aroma passt gut für den Käse.)

Selbstgemachter Paneer in Mulltuch

Ist der gesamte Käse abgeschöpft, diesen im Mulltuch mit einem Löffel halbwegs gleichmäßig aufteilen und das Tuch knapp über dem Käse zusammenbinden (am besten mit einer Schnur einfach umwickelt; bei Verwendung eines Gummirings, der oft herumgewickelt ist, drückt sich dieser „Knoten“ in den Käse und macht eine tiefe Delle. Hier findet ihr eine Nahaufnahme. )

Paneer-Käse pressen

Nun den Käse auf ein Schneidebrett legen, das in einem Waschbecken liegt. Ein weiteres Schneidebrett oder Teller darauf legen und beschweren – entweder mit Konservendosen oder, mein Favorit, mit einem Topf der mit Wasser gefüllt ist. Auf einer Seite des untersten Schneidebretts einen Löffelstiel unterlegen, sodass das Brett eine leichte Neigung aufweist und die Molke besser abfließen kann. (So sieht das dann in Realität aus. )

Für dieses Rezept habe ich den Käse mit 3 kg (Topf inklusive Wasser) beschwert und den Käse damit ½ Stunde gepresst.

Panir gepresst

 Fertig gepresster Käse.

Paneer in Mulltuch

Der Käse hat nach dem Pressen rund 200 g und ist bei 11 cm Durchmesser 2,5 cm hoch.

Paneer fertig gepresst

 Paneer nach dem pressen: Oberseite.

Panir selbst machen

 Paneer nach dem Pressen: Unterseite.

Panir Käse selbst machen

Der Käse ist sehr fest und lässt sich gut schneiden und weiterverarbeiten.

Paneer Indischer Käse

Paneer wird würfelig geschnitten und in vielen indischen Gerichten – meist Curries –  verwendet. Ich poste in Kürze ein Paneer-Curry auf dem Blog. Update: Hier das versprochene Rezept für Paneer Tikka Masala.

Rezept Schnelles Paneer Tikka Masala

Eines meiner Lieblingsgerichte mit Paneer: Schnelles Paneer Tikka Masala. Hier geht’s zum Rezept.

Aber auch dieses Aloo Masala passt perfekt zum Ergänzen mit Paneer bzw. können die Kartoffeln durch den Käse ersetzt werden. Ich finde Paneer auch in diesem cremigen rote Linsen Dal hervorragend (einfach in den letzten Minuten mitkochen). Üblicherweise ist dieser Käse zwar kein Bestandteil von Dals, aber warum nicht?

Paneer – Indischer Frischkäse

Ergibt 200 g (11 x 11 x 2.5 cm)

Paneer – Indischer Frischkäse

Der Paneer nach folgendem Rezept benötigt nur 30 Minuten Abtropfzeit und ist danach schön fest. Er wird meist würfelig geschnitten und in Curries verwendet (einfach gegen Ende der Kochzeit zugeben und kurz mitkochen).

Zutaten

  • 1 ½ Liter Vollmilch
  • 45 ml (ca. 4 ½ EL) Weißwein-Essig oder Zitronensaft (bei Zitronensaft kann die Menge geringfügig je nach Säuregehalt nach oben oder unten abweichen)

Zubereitung

  1. Ein Sieb (am besten großmaschig) mit Mulltuch auslegen und in das Waschbecken stellen.
  2. Die Milch in einen großem Topf bei mittlerer bis starker Hitze zum Kochen bringen. Dabei am Anfang gelegentlich, ab dem Zeitpunkt wo die Milch heißer wird, ununterbrochen mit einem Silikonspatel (oder ähnlichem) rühren, damit die Milch nicht anbrennt.
  3. Sobald die Milch anfängt zu kochen, den Essig (oder Zitronensaft) zugeben und kurz durchrühren. Die Milch trennt sich nun in Molke und flockige Käsemasse. Sollte sie das nicht tun, noch etwas mehr Essig zugeben und kurz weiterköcheln lassen. Sobald die Milch gerinnt, den Topf vom Herd nehmen und zugedeckt 5 Minuten stehen lassen.
  4. Den Käsebruch entweder mit einem Schaumlöffel in das Sieb schöpfen oder den ganzen Topfinhalt in das Sieb gießen. Ist das Sieb/Tuch sehr feinmaschig, rate ich zum Abschöpfen mit einem Schaumlöffel, da die Molke sonst oft sehr lange zum Abfließen braucht.
  5. Den Käse kurz mit kaltem Wasser abbrausen, um den Essig-Geschmack zu reduzieren. (Bei Verwendung von Zitronensaft brause ich den Käse nicht mit Wasser ab, das zitronige Aroma passt gut für den Käse.)
  6. Ist der gesamte Käse abgeschöpft, diesen im Mulltuch mit einem Löffel halbwegs gleichmäßig aufteilen und das Tuch knapp über dem Käse zusammenbinden (am besten mit einer Schnur einfach umwickelt; bei Verwendung eines Gummirings, der oft herumgewickelt ist, drückt sich dieser "Knoten" in den Käse und macht eine tiefe Delle).
  7. Nun den Käse auf ein Schneidebrett legen, das in einem Waschbecken liegt. Ein weiteres Schneidebrett oder Teller darauf legen und beschweren – entweder mit Konservendosen oder, mein Favorit, mit einem Topf der mit Wasser gefüllt ist. Auf einer Seite des untersten Schneidebretts einen Löffelstiel unterlegen, sodass das Brett eine leichte Neigung aufweist und die Molke besser abfließen kann. Für dieses Rezept habe ich den Käse mit 3 kg (Topf inklusive Wasser) beschwert und den Käse damit ½ Stunde gepresst.
  8. Nach einer halben Stunde ist der Paneer fertig gepresst und fest und kann beliebig verwendet werden.

Tipp

Den Käse am besten frisch weiterverarbeiten. Paneer ist in einer Frischhaltedose im Kühlschrank wenige Tage haltbar. Der Käse kann auch in einem mit Wasser gefüllten Gefäß im Kühlschrank bis zu einer Woche gelagert werden (Wasser täglich wechseln), seine Konsistenz wird aber weicher.

https://www.tasteoftravel.at/paneer-indischer-frischkaese/

Hast du dieses Gericht nachgekocht? Hier könnte dein Ergebnis gezeigt werden. 
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Panir von Userin nachgekochtLeserin Karin schreibt: "Endlich wieder mal Zeit um Nachzukochen. Nun darf ich probieren mmhhhhh...
Vielen Dank und liebe Grüße, Karin aus Fulenbach."
Paneer – Indischer Frischkäse zuletzt geändert: 11 April 2016 von Ursula

19 Gedanken zu „Paneer – Indischer Frischkäse

  1. Vivien

    Ich bin begeistert von diesem Käse da er wirklich schnell geht, wenig aufwand betreibt und toll schmeckt.
    Ich habe Ihn in Olivenöl eingelegt mit Olive frischen Kräutern und getrockneten Tomaten.
    werde ihn ab jetzt öfter machen und bin gespannt mit welchen Speisen ich ihn noch kombinieren kann.

    Antworten
  2. Susanne Zrzavy

    Ich bin von dieser Seite voll begeistert! Alles, was ich probiert habe, hat köstlich geschmeckt! Meine Hochachtung!!!👏👏👏👏

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Susanne,

      Daaaaaaaaanke! Das freut mich wirklich sehr :-))) Ich hoffe, du probierst immer wieder Mal ein Rezept aus. Alles Liebe!

      Antworten
  3. Martin

    Hab heute vorm Beschweren frisch geschnittenen Bärlauch aus dem Garten untergemischt. Ich lege den Käse immer für ein paar Std. in Salzlake ein.

    Das nächste Mal nehm‘ ich Schaf- oder Ziegenmilch vom Bauern. Mit rosa bzw. grünen Pfefferkörner hab ich auch schon geplant. Bin schon gespannt, wie der Käse dann wird.

    Einfach und herrlich deine Rezepte.
    Vielen Dank dafür, auch für dein Kochbuch.

    Liebe Grüße aus Kärnten
    Martin

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Lieber Martin,

      Paneer mit Bärlauch klingt ganz wunderbar! Auch die Pfefferkörner. Ganz liebe Grüße und schön, wenn dir so manch ein Rezept vom Blog gefällt :-)

      Antworten
  4. Raffaela

    Liebe Ursula,
    ich bin heute über deine Seite gestolpert und bin absolut begeistert davon! Schaut alles sehr schön und v.a. machbar aus!
    Ich habe aber Fragen zum Paneer. Spielt der Fettgehalt der Milch eine Rolle bei der Herstellung? Und wie lange hält sich der fertige Käse?
    LG Raffaela

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Raffaela,

      Ich mache den Paneer immer mit Milch die einen Fettgehalt von 3,6% hat. Ich habe ihn noch nie mit einer anderen Milch gemacht, denke aber schon, dass das Ergebnis etwas abweichen kann. Nachdem der Paneer ja aus dem fetteren Teil der Milch besteht, kann es sein, dass du mit einer Milch von zB 1% Fett weniger Käse herausbekommst. Ansonsten würde ich sagen, sollte es eigentlich keinen Unteschied machen. LG

      Antworten
  5. Axel

    Als wir in Indien beim Paneer machen zugeschaut haben hiess es, man solle den Paneer einen Tag im Kühlschrank lagern (mindestens über Nacht) da er dann fester und besser werden würde

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Lieber Axel,
      Danke für den Tipp. Das hatte ich noch nicht gehört und bisher wäre es mir nicht aufgefallen, dass der Käse im Kühlschrank fester wird. Aber es wird schon was dran sein :) Was auf jeden Fall etwas bringt, um ihn fester zu machen, ist eine längere Abtropfphase mit Gewicht darauf zum Beschweren. Vielen Dank für deinen Kommentar! Alles Liebe, Ursula

      Antworten
  6. Tobias

    Hellou,
    ich wollte wissen, wie Paneer fest wird, das Rezept zur Zubereitung kannte ich schon und ich bin hier gelandet.
    Man soll den Paneer auch problemlos mit Mandelmilch und sicher auch manch anderer Pflanzenmilch, zubereiten können. Morgen früh werde ich das probieren. Ich werde der Mandelmilch noch eine Pflanzenbouillon, etwas Pfeffer und Chillieöl zugeben, ich hoffe, das geht auch.
    Dann ist er vegan und somit erst wirklich „Ahimsa“ und gewaltfrei, was die indischen und sehr viele andere Vegetarier leider fälschlicherweise meinen, sei er auch mit Kuhmilch.
    En Guete.
    Tobias

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Tobias,
      Gelingt der Paneer mit Mandelmilch wirklich? Ich könnte mir vorstellen, dass die Mandelmilch mit Zitronensaft anders reagiert und nicht gerinnt. LG, Ursula

      Antworten
      1. Tobias

        Liebe Ursula,

        Ich habe das in einem Posting in der Facebookgruppe ‚Veganer Käse‘ gelesen und das sei kein Problem.
        Als ich es versuchte, meinte ich, sie habe trotz viel Limettensaft nicht geronnen, und als ich ihn dann enttäuscht weggeleert hatte, sah ich, dass da ganz viele kleine weisse Stückchen waren. Ich hatte vor vielen Jahren, als Vegetarier noch, Kuhmilchpaneer hergestellt und diese geronnenen Stücke sind ja grösser. Ich weiss nicht, ob das so sein muss. Sicher war such mein Küchentuch zu feinmaschig, bzw.-porig.
        Ich werde mich später einmal im Netz klüger machen. Mit Soyamilch und anderen soll es auch gehen.

        Antworten
  7. Jennifer Lutz

    Hallo ,
    ich werde den paneer definitiv testen und wollte nur gerne wissen ob ich ihn auch braten kann …hab da so ein leckeres Rezept aber leider bekomme ich hier keine Paneer …
    LG
    Ferri

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Jennifer,
      Ja, man kann ihn auch anbraten. Dazu würde ich ihn in nicht allzu kleine Würfel schneiden, da sie sonst leichter brechen. Wenn du planst, den Paneer selbst zu machen und später anzubraten, würde ich ihn 2 Stunden mit einem Gewicht beschweren beim Abtropfen, dann wird er fester. LG, Ursula

      Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Monika,
      In 1,5 Liter Milch sind ca. 54 g Fett enthalten. Das heißt dieses 200g-Käsesstück sollte ungefähr 27 % Fettanteil haben – soweit ich jetzt keinen Denkfehler habe. Je nachdem ob man den Käse etwas länger oder kürzer presst, ist natürlich auch das Gewicht etwas verschieden und daher der Fettanteil. Ich hoffe, das beantwortet die Frage. Alles Liebe, Ursula

      Antworten
  8. Patricia

    Ich stelle mir meinen Milchkefir selber her. Ich mache dann manchmal Frischkäse draus indem ich den Kefir im Kühlschrank über Nacht in einem Passiertuch abtropfen lasse. Ich werde es auch mal mit dem Pressen versuchen, sollte ja eigentlich auch funktionieren, oder?

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Patricia,
      Wenn du Joghurt oder Milchkefir abtropfen lässt, wird er cremiger/dicker. Wenn man Joghurt sehr lange abtropfen lässt, ensteht Labneh (Frischkäse). Aber richtig fest ist der nicht. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert – lasse mich aber gerne eines besseren Belehren :) LG, Ursula

      Antworten

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