Feijoada brasileira – Schwarze-Bohnen Eintopf

12. Juni 2014

Feijoada brasileira

Anlässlich der Fußball-WM in Brasilien und des heutigen Anpfiffs gibt es Feijoada – das brasilianische Nationalgericht.

Bohnen gehören in Brasilien an die Tagesordnung und dürfen auch nicht bei den weit verbreiteten „Comida a kilo“-Buffets fehlen, bei denen das Essen abgewogen und nach Gewicht bezahlt wird. Ich habe in diesen brasilianischen Institutionen immer wieder gemerkt: Feijoada wiegt viel!

Eine Feijoada ist ein Bohneneintopf mit Fleisch und Wurst, der sowohl ein typisches Alltagsgericht darstellt, als auch bei festlichen Anlässen serviert wird. In einer typischen Feijoada finden sich viele verschiedene Fleischarten, wie geräucherte, scharfe Wurst, getrocknetes und geselchtes Fleisch, Rippchen sowie Schweineschwanz, -ohr und –fuß.

Ich habe das Original-Rezept etwas vereinfacht und auf Schweineschwanz & Co verzichtet. Wer möchte kann natürlich noch weitere Fleischarten – schrittweise je nach Garzeit – hinzufügen. Schweineohr, -schwanz und –fuß müssen am längsten garen, dann kommt Geselchtes, Bratenfleisch, Rücken und zuletzt die Wurst in den Topf.

Feijoada wird mit Farofa (Maniokmehl) bestreut und mit Reis, manchmal auch mit Vatapá (der gelbe Aufstrich im Bild, Rezept folgt) serviert. Maniokmehl ist etwas schwer erhältlich, ich habe es bisher nur in Asia-Shops gefunden. Feijoada schmeckt aber ohne Farofa. Profis zerdrücken die Bohnen am Teller noch mit der Gabel ;-)

Feijoada brasileira – Schwarze-Bohnen Eintopf

Ergibt 6-8 Portionen

Feijoada brasileira – Schwarze-Bohnen Eintopf

Zutaten

  • 400 g getrocknete schwarze Bohnen
  • 2 EL Butterschmalz oder Öl
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 500 g Rindsgulaschfleisch in 4 cm Stücken
  • 1½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (1,5 g)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Lorbeerblatt
  • Filets einer ½ Orange, in kleinen Stücken
  • 2 EL Schnaps
  • 200 g Calabresa-Wurst oder Chorizo
  • Salz (optional)
  • 1 EL griffiges Mehl zum Stauben (optional)
  • Maniokmehl (Farofa) zum Servieren

    EL/TL sind immer gestrichen, siehe verwendete Maßeinheiten

Zubereitung

  1. Bohnen waschen und über Nacht in reichlich Wasser einweichen.
  2. Am nächsten Tag die Zwiebel längs halbieren und fein ringelig schneiden, den Knoblauch pressen.
  3. Zwiebeln bei hoher Hitze unter ständigem Rühren 5 Minuten in einem großen Topf mit schwerem Boden rösten, auf mäßige Hitze reduzieren, Knoblauch zugeben und weitere 10 Minuten andünsten.
  4. Die Bohnen absieben, abbrausen und zu den Zwiebeln geben. Mit Wasser aufgießen, Lorbeerblatt, Schnaps und Orange zugeben und zum Kochen bringen.
  5. Das Rindfleisch mit reichlich Pfeffer würzen und auf die Bohnen setzen. Es sollte gerade eben mit Wasser bedeckt sein. Alles aufkochen und 1½ Stunden bei geringer Hitze zugedeckt köcheln lassen.
  6. Chorizo in Scheiben schneiden, zugeben und weitere 1½ Stunden zugedeckt köcheln lassen. Deckel abnehmen und nochmals rund ½ Stunde kochen. Bei Bedarf salzen.
  7. Nach Ende der Kochzeit sollten die Bohnen und Fleisch weich sein, aber nicht zerfallen und die Sauce cremig eingedickt sein. Ist die Feijoada zu flüssig, kann sie entweder mit Mehl gestaubt werden oder abgekühlt und am nächsten Tag nochmals aufgewärmt werden – so dickt sie deutlich ein, meist muss dann beim Aufwärmen noch Wasser zugegeben werden .
https://www.tasteoftravel.at/feijoada-brasileira/

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Feijoada brasileira – Schwarze-Bohnen Eintopf zuletzt geändert: 15 November 2015 von Ursula

10 Gedanken zu „Feijoada brasileira – Schwarze-Bohnen Eintopf

  1. Marie

    Hallo 👋, man kann auch ein paar EL von den Bohnen zu Brei mixen, und wieder hinzu fügen. So braucht man kein Mehl.
    Das Wasser giesse ich nur zur Haelfte weg, da da Staerke und Geschmack drinnen ist.

    Ein herrliches Gericht! :-)

    Liebe Grüße!
    Marie

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Marie,
      Genau! Das mit den Bohnen mache ich beim Chili immer so ;-) So eine Feijoada wär schon mal wieder gut! Ganz liebe Grüße und vielen Dank für deinen Kommentar.

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  2. Carsten Schymik

    Total lecker. Hatte nur Korn als Schnaps da und die Orange hab ich mit o-saft substituiert. Noch ne Karotte und zwei Kartoffeln mit rein.
    Super lecker. Dazu selbst gebackenes Roggenvollkornbrot

    Antworten
  3. Nina

    Seit mein Mann auf seinen Dienstreisen nach Brasilien dieses Gericht kennengelernt hat, wird es immer mal wieder gekocht. Beim ersten Mal gab es noch die original Calabresa, danach probierten wir Chorizo aus. Mittlerweile verwenden wir Banata.
    Danke für dein Rezept!

    Antworten
    1. Ursula Artikelautor

      Hallo Nina,
      Freut mich sehr! Feijoada ist schon was Gutes. Ich muss jetzt auch wieder eine eine machen, ist schon wieder so lange her :)

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  4. Erika

    Hallo – habe als junges Mädchen ein paar Jahre in Brasilien gelebt und seitdem liebe ich eine gute Feijoada. Ich gebe keinen Alkohol rein, auch keinen Chili, uns genügen geselchte Ripperl und geräucherte Wurst , sowie Zwiebel und Knoblauch, Salz und Pfeffer. Statt Kohl verwende ich manchmal Chinakohl fein geschnitten den ich mit Knoblauch leicht andünste. Er bläht nicht so. Und dazu Bier und Caipi natürlich.

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    1. Ursula Artikelautor

      Liebe Erika,
      Wie spannend! Na dann wirst du oft genug eine gute Feijoada zu Essen bekommen haben. Bier und Caipi, auch ganz wichtig ;-) Ganz liebe Grüße, Ursula

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  5. Schneck

    Ich, als Süddeutscher, d.h. der von südlich des Weißwurst-Äquators (Main) stammt, mag gerne Kutteln. Und ich habe einen Cousin, der mit einer Brasilianerin verheiratet ist. Und sie macht Feijoada mit Kutteln! Und das will ich jetzt auch probieren.

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